20.09.2019 - Piusbruderschaft contra Kirche
Pressemeldung
Zu den entschiedendsten und tatkräftigsten Gegnern der katholischen
Kirche zählt die "Priesterbruderschaft St. Pius X." (FSSPX),
gegründet von Marcel Lefebvre, einem der Unterzeichner aller Texte
des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2). Die V2-Gruppe leugnet
in ihren Statuten ausdrücklich das Dogma der kirchlichen
Heilsnotwendigkeit (Unitatis Redintegratio 3), ist also nicht die
katholische Kirche. Bereits die bloß formale V2-Mitgliedschaft
schließt aus der Kirche aus. Marcel Lefebvre und seine
Piusbruderschaft dienen dem Zweck, möglichst viele vom notwendigen
V2-Austritt und vom katholischen Glaubensbekenntnis abzuhalten.
Lefebvre verkündete bzgl. der V2-Gruppe (Ansprache 29.07.1976):
"Diese konziliare Kirche ist eine schismatische Kirche, weil sie mit
der katholischen Kirche aller Zeiten bricht. Sie hat ihre neuen
Dogmen, ihr neues Priestertum, ihre neuen Institutionen, ihren neuen
Kult." Und genau dieser "schismatischen", d.h. nichtkatholischen
"Kirche" muss gem. Lefebvre jeder angehören, d.h. jeder muss
schismatisch (nichtkatholisch) sein, um katholisch zu sein. Kein
denkender Mensch kann der Lefebvre-Ideologie zustimmen.
Hier ein aktuelles Beispiel dieser in sich widersprüchlichen
Pius-Ideologie: Am 17.09.2019 verbreitete fsspx_news ein Gespräch
mit Davide Pagliarani, sog. "Generaloberer der Priesterbruderschaft
St. Pius X.": "Eine Kirche, die auf dem Kopf steht". Im
3.100-Wörter-Text fehlen die beiden entscheidenden Begriffe Dogma
und Häresie. Entscheidend ist ja genau diese Tatsache, dass die
V2-Gruppe eine häretische Gemeinschaft ist und man ihr deshalb nicht
angehören darf, und genau diese Tatsache soll durch die Pius-Gruppe
verschleiert werden. Und wenn die V2-Gruppe doch einmal als
nichtkatholische Gemeinschaft ("schismatische Kirche") bezeichnet
wird, dann nur, um sofort jeden davon abzuhalten, das absolut
zwingend Notwendige zu tun, nämlich den "Sedisvakantismus"
anzuerkennen, der von der Lefebvre-Gruppe strengstens verurteilt
wird.
Bei allem Hin und Her bzgl. einerseits "konziliarer / schismatischer
Kirche" (nichtkatholisch) und anderseits "Papst Franziskus" (also
dann doch katholisch) bleibt immer unleugbar klar: Die
Lefebvre-Gruppe leugnet radikal das Dogma vom Jurisdiktionsprimat
des Papstes: Indem sie sich über die päpstliche Regierung stellt,
stellt sie die Hierarchie, die von Gott bestimmte kirchliche
Ordnung, völlig auf den Kopf. Und damit stellt die Pius-Ideologie in
hartnäckiger, eminenter, unübersehbarer Weise alles auf den Kopf.
Und dies tut sie wieder in diesem aktuellen Gespräch: "Eine Kirche,
die auf dem Kopf steht".
Oft ist im Pagliarani-Gespräch von "Katastrophe" die Rede: "Kirche
am Rand einer neuen Katastrophe"; "dieses katastrophale Dokument"
(i.e. "Amoris lætitia" von "Papst Franziskus"); "dass sich die
Kirche einer neuen Katastrophe nähert"; "weil allein das Kreuz
unseres Herrn die Kirche aus der katastrophalen Lage herausführen
kann, in der sie sich befindet." "Katastophe" ist kein theologisch
definierter Begriff. Weil er auch hier nirgends durch die Begriffe
Dogma resp. Häresie klar bestimmt wird, dient er nur zur Verwirrung,
zur Irreführung. Zudem: Die Kirche am Rand / nahe / in einer
Katastrophe? Und zwar genau durch das kirchliche Lehramt
höchstselbst, i.e. durch die V2-"Konzilstexte" bis hin zu einem
"Apostolischen Schreiben"? Wie bitte? Wenn man jetzt dem
"kirchlichen Lehramt" nicht vertrauen darf, wenn jetzt das
"kirchliche Lehramt" höchstselbst Begründer einer "Katastrophe" ist:
Wie durfte man diesem Lehramt überhaupt jemals irgend etwas glauben?
Wenn V2 "neue Dogmen" verkündet, denen man nicht gehorchen darf, wie
darf man dann den "alten Dogmen" der "vorkonziliaren Kirche"
glauben? Zu den gem. Dogma wesentlichen Zeichen der wahren Kirche
gehören Einheit und Apostolizität. Sicherlich, die V2-Gruppe besitzt
diese Zeichen nicht. Aber dies weiß man eben dadurch, dass die
Kirche seit den Aposteln immer die Einheit der Lehre bewahrt hat.
Und eben weil die V2-Gruppe "schismatisch" ist, weil sie "neue
Dogmen" (i.e. die Leugnung der katholischen Dogmen) verbreitet,
deshalb ist sie nicht die katholische Kirche, deshalb darf niemand
ihr angehören - noch nicht einmal als bloßes "eingetragenes
Mitglied". Und dementsprechend sind die "katastrophalen" Worthülsen
von Davide Pagliarani nicht nur irgendwie "katastrophal", sondern
schlichtweg selbst häretisch.
Eine weitere Lieblingsvokabel zur Verschleierung von Fakten und
somit zur Irreführung des Volkes ist "Irrtum". "Irrtum" kann zwar
als Bezeichnung für eine Häresie dienen, muss aber nicht. Ähnlich
wie "Katastrophe" dient "Irrtum" hier nur der Verschleierung, und
sogar noch öfter als "Katastrophe": "Vorliegen gravierender
Irrtümer"; "Alle dogmatischen Irrtümer, die die Kirche betreffen,
wirken sich früher oder später auf die christliche Familie aus";
"Die Folgen dieser Irrtümer sind unabsehbar und noch in voller
Entwicklung"; "die ekklesiologische Wurzel aller modernen Irrtümer";
"dieser ekklesiologische Irrtum"; "die Stimme, die diese Irrtümer
vertritt"; "Auf diese Weise kann der Irrtum frei gelehrt werden";
"doch ist dieser Kardinal, der nunmehr die Kraft findet, diese
Irrtümer öffentlich anzuprangern".
Die Lefebvre-Gruppe operiert permanent überreich mit den
unspezifischen Vokabeln "Katastrophe" und "Irrtum", während sie
hartnäckig die absolut unverzichtbar notwendigen Begriffe Dogma
resp. Häresie unterschlägt.
Und damit ist auch klar, wer trotz dieser "katastrophalen Irrtümer"
von Marcel Lefebvre, Davide Pagliarani etc. noch zur Pius-Gruppe
hält: Lefebvre-Parteigänger ist nur der, der von Dogma und Häresie
nichts weiß und v.a. gar nichts wissen will. Diese ignorantia
affectata mindert nie, sondern mehrt üblicherweise die Schuld.
Lefebvre-Parteigänger ist nur der, der nur die Wahrheit verschleiern
und unterdrücken will. Lefebvre-Parteigänger ist nur der, der sich
und andere von der Wahrheit abhalten will. Ja, diese "schismatische
konziliare Kirche", die von der Lefebvre-Gruppe und sonstigen
"Konservativen" / "Traditionalisten" so hartnäckig gepredigt und
verteidigt wird gegen die "Sedisvakantisten", diese Gruppe stellt
die göttliche Ordnung auf den Kopf. Jeder muss nach Maßgabe die
Dinge richtig stellen.