 
 Zur Abschaffung des Pflichtzölibats
      Pressemeldung 20.07.2018: Liebe oder Pflicht
    
 Immer mal wieder jubeln die Wahrheitsmedien, dass sich ein
      Priester für die Liebe und damit gegen den Zölibat entschieden
      habe. Unbestreitbar ist die Liebe das zentrale Gebot des
      Christentums (Lukas 10,27). Gott ist die Liebe (1 Johannes 4,16).
      Ohne Liebe "wäre ich nichts" (1 Korinther 13,2). Wenn ein
      christliches Leben ohne Liebe nicht möglich ist, ist dann ein
      christliches Leben mit Pflichtzölibat möglich?
      Sicherlich kann man im einzelnen überprüfen, wie gut bzw. ob
      überhaupt sich die Behauptungen der Zölibatsgegner und
      Zölibatsbefürworter stützen lassen. Also z.B: Waren alle Apostel
      verheiratet? Wann ist das Zölibat gewohnheitsmäßig gelebt worden?
      Wann wurde es verpflichtend gemacht? Und v.a.: Warum wurde es
      verpflichtend gemacht?
      Zugegeben: Der Verf. unterstützt nachdrücklich die Beibehaltung
      des Pflichtszölibats. Und ebenfalls zugegeben: Er vermutet bei den
      öfters vorgebrachten Gründen für den Zölibat auch ggf. eine
      gewisse Berechtigung. Ganz wesentlich kreisen diese Gründe um den
      Gedanken der Freiheit. Keineswegs gemeint ist die Freiheit eines
      verwahrlosten "Junggesellen", eines verwahrlosten "Singles", also
      eine "Freiheit", die nur auf ein ungestörtes Genießen "irdischer
      Freuden" (?) erpicht ist und die zu immer schlimmerer Selbstsucht,
      Verantwortungslosigkeit und Rücksichtslosigkeit und schließlich in
      die Hölle führen kann. Stattdessen soll es beim Zölibat um die
      Freiheit für Christus gehen, speziell bei Priestern und
      Ordensleuten um die Freiheit, seine seelsorglichen und
      spirituellen Aufgaben zu erfüllen: "Der Unverheiratete ist um die
      Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle. Der
      Verheiratete aber ist um weltliche Dinge besorgt, wie er der Frau
      gefalle. So ist er geteilt" (1 Korinther 7,21f). Es ist also eine
      Ehelosigkeit "um des Himmelreichs willen" (Matthäus 19,12).
      Messzelebration, Breviergebet, Ruf zu einem Sterbenden etc. - der
      Priester muss verfügbar sein. Und im größeren Zusammenhang: Der
      Priester braucht nicht auf Frau und Kinder Rücksicht zu nehmen,
      selbst wenn er in Armut leben muss, selbst wenn er in einer Zeit
      der Christenverfolgung gerichtlich verfolgt wird usw. usf.
      Der Verweis auf die Worte Christi von der Ehelosigkeit "um des
      Himmelreichs willen" wird heute allgemein nicht mehr akzeptiert,
      vordergründig vielleicht mit Behauptungen wie z.B., dass Jesus das
      niemals gesagt habe, oder dass er damit ja nicht das
      Pflichtzölibat für Priester festgelegt habe. Doch was man auch
      immer vorbringen mag: Man schaue doch einmal ganz nüchtern, was
      das "Himmelreich" den Menschen heute bedeutet. Seien wir doch
      ehrlich: Über Himmel und Hölle werden doch oft genug noch Witze
      gemacht - auch von sogenannten "Christen". Begriffe wie "arme
      Seelen" resp. "Fegefeuer" werden, sofern sie überhaupt noch
      bekannt sind, oft falsch eingeordnet. Der Verf. hat im sogenannten
      "katholischen Religionsunterricht" an einer sogenannten
      "katholischen Klosterschule" von einem sogenannten "katholischen
      Ordenspriester" gehört, dass die Hölle leer sei. Das Attribut
      "sogenannt" ist deshalb erforderlich, weil es unberechtigt
      verwendet wurde. Denn es ist ein Dogma, dass die Verworfenen mit
      dem Teufel die ewige Strafe der Hölle erleiden. Somit war das
      Prädikat "katholisch" auf den häretischen "Ordenspriester" etc.
      nicht anzuwenden. Cf. Landgericht Hanau/Main zu "katholische
      Hochschule Sankt Georgen", Geschäftsnummer: 2 S 231/79, 11.12.1979
      ("Una Voce Korrespondenz" (UVK) Nr. 2,1980). Derselbe "katholische
      Ordenspriester" empfahl auch nachdrücklich die "Theologie" von
      Hans Küng, der wiederum bekannt ist nicht nur als "Kritiker" der
      päpstlichen Unfehlbarkeit, sondern z.B. auch für seine häretische
      Erklärung: "An eine ewige Hölle glaube ich nicht" (spiegel.de,
      09.12.2013). Übrigens: Selbiger "katholischer Ordenspriester" hat
      einige Jahre später den "Orden" verlassen und eine geschiedene
      Frau geheiratet.
      Wie auch immer: Das "Himmelreich" ist der Dreh- und Angelpunkt,
      und genau deshalb darf man in der heutigen Zeit wohl kaum mit
      einer vernünftigen Diskussion um den Zölibat rechnen. Die Kirche
      wird als bloßer Verein wahrgenommen - oder soll man richtig sagen:
      ein bloßer Verein, nicht die Kirche steht hier in der Betrachtung
      resp. in der Kritik? Jedenfalls überrascht es heutzutage nicht,
      dass manche scheinbar allen Ernstes ihren "Kirchenaustritt" damit
      "begründen", dass ihnen irgendetwas an der "Kirche" nicht gefällt,
      sei es die Ausländerpolitik, die Kinderschändungen, die "neue
      Messe" oder die "alte Messe", das Übergewicht und die Luxusvillen
      sog. "Kirchenfürsten, oder sonstiges. Das Dogma von der
      Heilsnotwendigkeit der Kirche spielt gar keine Rolle mehr, es sei
      denn, dieses Dogma wird selbst kritisiert. Also: Hier handelt es
      sich um nichtkatholische Äußerungen.
      Und wer heutzutage z.B. noch zu behaupten wagt, dass der Sinn der
      Sexualität in der Fortpflanzung besteht, sieht sich einem
      permanenten Sperrfeuer aus gröbstem Hass und schlimmster
      Verleumdung ausgeliefert. Heiligkeit? Alles andere gerne, aber nur
      das nicht! Ewige Seligkeit? Um Gottes willen: Niemals!
      So sehr der Sinn des Zölibats eben auf das Himmelreich
      ausgerichtet ist, so sehr fehlt heute vielen schlichtweg der Sinn
      für das Himmelreich. In einer Gemeinschaft, in der Dogmen nicht
      nur nichts zählen, sondern sogar offen bekämpft werden; in einer
      Gemeinschaft, in der Häresien nicht nur straflos verbreitet,
      sondern sogar gefeiert und gefördert werden, da hat das Zölibat
      tatsächlich keine Grundlage und kann ein Pflichtzölibat erst recht
      nicht vermittelt werden. In einer solchen Gemeinschaft sollte man
      also ehrlich genug sein und das Pflichtzölibat auch offiziell
      abschaffen.