Video v. 02.04.2018
      Gesunde und weiße Zähne statt Karies
Pressemeldung 31.03.2018: Hinweise für optimale Zahnpflege
    
      Mehr als 80% der Erwachsenen in Deutschland sind an Karies
      (Zahnfäule) erkrankt. Mit der richtigen Zahnpflege ist es aber für
      viele Menschen möglich, bis ins hohe Alter gesunde und schöne
      Zähne zu haben.
      Einige Aspekte:
      1. Tragfähige Motivation: Zahnpflege kostet Zeit und Geld und wird
      ggf. als lästig empfunden. Dabei sollte man bedenken, wie wichtig
      gute Zähne sind, zunächst für Essen und Sprechen, aber überhaupt
      für den öffentlichen Eindruck (Image), und nicht zuletzt für das
      allgemeine Wohlbefinden. Schlechte, fehlende und erkrankte Zähne
      können verschiedene, ggf. andere und sogar gefährliche
      Erkrankungen begünstigen oder verursachen. Täglich zehn Minuten
      und einige Cent sollte man opfern.
      2. Maßvolle Belastung: Bei gesunden Menschen sollen Muskeln und
      Knochen gut ausgebildet sein. Nachteilig sind sowohl
      Unterforderung (ggf. zu geringe Belastbarkeit) als auch
      Überforderung (ggf. Verletzung). Ähnliches gilt für die Zähne.
      Eine dauerhafte rein flüssige Ernährung ist auch für die Zähne
      ungünstig. Und eine einzige kurze Überbelastung der Zähne kann
      bereits zu Zahnverlust führen. Die Speisen sollten also weder zu
      weich noch zu hart sein. Ebenso sind zu kalte wie zu heiße Speisen
      - insbesondere direkt nacheinander - für den gesamten Körper
      schlecht, auch für die Zähne.
      3. Ausreichende Nährstoffe: Für einen kräftigen Körper ist die
      optimale Nährstoffversorgung wichtig. Zwar entsteht z.B. erst bei
      langem Vitamin-C-Mangel Skorbut, trotzdem sollte man möglichst
      täglich auf die richtige Ernährung achten.
      4. Beständiger Schutz: Vieles, was eingenommen wird, schädigt die
      Zähne. Nicht auf alles soll oder sogar kann man verzichten, und
      deshalb ist Zahnpflege, v.a. Zähneputzen, so wichtig (s.u.). Doch
      nicht jedem ist immer ganz klar, wie sehr manche Dinge den Körper
      - inkl. Zähne - schädigen. Fruchtsäfte enthalten Zucker und Säure
      - beides belastet den Körper. Coca-Cola enhält außer Zucker auch
      Phosphorsäure. Die zuckerfreien Sorten Coca-Cola light und (mehr)
      Coca-Cola Zero Sugar enthalten u.a. Aspartam. Über die Wirkungen
      von Phosphorsäure und Aspartam wird bisweilen diskutiert.
      5. Notwendiges Wasser: Außerhalb der - üblicherweise drei -
      Mahlzeiten sollte man logischerweise ausschließlich Wasser
      trinken. Leitungswasser hat in Deutschland normalerweise
      Trinkwasserqualität, kostet kaum etwas und ist leicht verfügbar.
      So kann man leicht zwischendurch immer etwas trinken. Inwieweit
      die Mineralwasser-Kohlensäure Karies verhindert oder begünstigt,
      wird unterschiedlich beantwortet. Wassermangel ist generell recht
      verbreitet - auch hierzulande, obwohl hier fast immer leicht
      vermeidbar. Zudem ist der Speichelfluss für die Zahnreinigung und
      somit Zahngesundheit äußerst wichtig. Beim Schlafen hingegen ist
      hoher Speichelfluss (Sialorrhö / Hypersalivation) anormal,
      weswegen man nur mit wirklich sauberen Zähnen schlafen sollte.
      6. Vorbeugende Maßnahmen: Direkt nach dem Essen / Trinken sollte
      man noch nicht die Zähne putzen, weil die Zähne dann leichter
      durch Zahnbürste und Zahnpasta geschädigt werden könnten. Kann man
      aber ca. 30min später nicht mehr putzen, ist direktes Putzen wohl
      besser. Als erste Maßnahme nach jeder Nahrungsaufnahme kann Wasser
      helfen - ggf. auch mit Umspülen. Weitere Möglichkeiten können
      Zuckeraustauschstoffe (kalorienarm) resp. Süßstoffe (kalorienfrei)
      sein - die allerdings auch kontrovers diskutiert werden. Xylit und
      Sorbit sind oft in sog. "Zahnpflegekaugummis" enthalten, obwohl
      Sorbit kariogen, d.h. kariesfördernd ist. Ferner darin enthalten
      sind oft die Süßstoffe Aspartam (s.o. Coke) und das ebenfalls
      diskutierte Acesulfam. Die Zuckeraustauschstoffe Xylit und
      Erythrit werden oft als Einzelprodukte verkauft - sie sehen dann
      ähnlich aus wie Zuckerkristalle, schmecken aber weniger süß und
      kosten mehr als Zucker (ca. 10 Euro/kg). Erythrit ist nahezu
      kalorienfrei und wird zudem oft mit dem Süßstoff Stevia gemischt.
      Von dieser Mischung nach einer Mahlzeit einen Teelöffel (ca. 3-5g;
      gibt es n.b. auch als Sticks ähnlich den Zuckersticks) einnehmen
      und langsam im Mund sich auflösen lassen - das könnte die
      Mundgesundheit erheblich verbessern. Bei drei Mahlzeiten ergo max.
      15g/Tag - solange keine grundsätzliche Unverträglichkeit besteht,
      sollte das für viele eine verkraftbare Menge sein.
      7. Eigentliches Zähneputzen: Zunächst sollte wenigstens mit Wasser
      gründlich ausgespült werden, damit man die Zähne nicht belastet
      mit Speiseresten, die als Schmirgelkörper oder wegen ihres Säure-
      resp. Zuckergehaltes zahnschädigend wirken. Je nach Zahnstellung
      empfiehlt sich, Speisereste kurz mit Zahnseide zu entfernen. Bei
      der Zahncreme sollte auf einen möglichst niedrigen Abrieb
      (Abrasion) bei gleichzeitig möglichst hoher Reinigungsleistung
      geachtet werden. Überlegenswert ist, morgens Zahnpasta mit
      mittlerem, mittags mit niedrigem, abends mit mittlerem oder ggf.
      moderat hohem Abrieb zu verwenden. Aminfluorid und Zinnfluorid
      scheinen besonders gut karieshemmend zu wirken, allerdings gibt es
      auch fluoridfreie Zahncremes. Die Zahncreme wird mit der
      Zahnbürste vor dem eigentlichen Putzen kurz leicht auf den
      Vorderzähnen verteilt. Elektrische Zahnbürsten (Schallzahnbürsten
      oder rotierend-oszillierende Zahnbürsten) erzielen üblicherweise
      ein weitaus besseres Ergebnis als Handzahnbürsten. Die
      Zahnputztechnik ist aber jeweils völlig anders: Die elektrischen
      Zahnbürsten werden leicht, ohne Druck, für jeweils ca. 2-3sec an
      die Verbindungsstelle von Zahnfleisch und Zahn gehalten. Bei den
      vier Kieferabschnitten (vorderer / hinterer Ober- / Unterkiefer)
      ergibt sich also pro Abschnitt eine Putzzeit von 30sec - die
      meisten elektrischen Zahnbürsten geben dann ein Signal. Verwendet
      man noch jeweils 30sec auf die jeweiligen Kauflächen, dauert das
      eigentliche Putzen drei Minuten. Danach kann man mit der
      ausgeschalteten Zahnbürste noch leicht über die Vorderzähne
      streichen. Mit der Handzahnbürste hingegen wird der Zahnbelag
      grundsätzlich mit leichtem Druck von Zahnfleisch auf Zähne ("von
      rot nach weiß") abgestreift. Recht effektiv und einfach ist die
      sog. BASS-Methode: Die Zahnbürste wird im 45-Grad-Winkel am
      Zahnfleischrand angesetzt. Mit leichten Rüttelbewegungen wird der
      Zahnbelag gelockert. Dann wird die Bürste in Richtung Zunge
      weggedreht. "Geschrubbt" wird also gar nicht. Danach werden die
      Kauflächen mit leichtem Druck abgewischt. Auch hier dauert der
      Putzvorgang ca. drei Minuten, aber wohl mit schlechterem Ergebnis.
      8. Regelmäßige Kontrolle: Kontrollbesuche beim Zahnarzt sollten
      bereits ab dem ersten Zahn (mit ca. sechs Monaten!) eingeführt und
      dann alle sechs Monate, mind. aber einmal im Jahr durchgeführt
      werden. Oft können damit Zahnschäden / Zahnverlust verhindert oder
      wenigstens begrenzt werden. Krankenkassen übernehmen bei
      regelmäßigen Zahnkontrollen ggf. höhere Anteile an den Kosten von
      Zahnersatz. Entfernung von harten Zahnbelägen (Zahnstein) wird
      üblicherweise einmal im Jahr von der Krankenkasse bezahlt.
      Professionelle Zahnreinigung kann sehr sinnvoll sein, wird aber
      normalerweise nicht oder nicht vollständig von der Kasse bezahlt.
      9. Unnatürliches Weiß: Künstliches Aufhellen der Zähne (Bleaching)
      ist oft nicht empfehlenswert. Es können ohnehin nur natürliche
      Zähne aufgehellt werden, und diese können durch Bleaching belastet
      (ggf. wochenlange Empfindlichkeit) oder ggf. sogar geschädigt
      werden. Je nach Art kann Bleaching auch sehr teuer sein. Es gibt
      keine Erfolgsgarantie für eine (merkliche) Aufhellung, und eine
      unregelmäßige oder zu starke Aufhellung kann durchaus negativ
      auffallen. Und v.a.: Die Aufhellung bleibt nicht lange bestehen.
      Ggf. haben die Zähne bereits nach wenigen Monaten wieder ihre
      ursprüngliche dunkle Farbe.