• Gesund und fit im Alter / Zahnpflege
  • Zahnpflege-Offensive dringend erforderlich

    24.02.2010: Zur Diskussion um den Schulzahnarzt
    Bisweilen ergeben sich Diskussionen über den Sinn von resp. über die Teilnahmepflicht an Zahnuntersuchungen beim Schulzahnarzt. Tatsächlich besteht jedenfalls in Deutschland noch immer eine katastrophale Situation in Sachen Zahngesundheit: Angesichts der heute vorhandenen Möglichkeiten, die Zähne bis ins hohe Alter unbeschadet erhalten zu können, fehlt es schlichtweg an frühzeitiger umfassender Vorsorge, zu der auch eine regelmäßige gründliche Kontrolle gehört.
    Es ist unverzichtbarer Teil der Bildung, auf die Bedeutung gesunder Zähne hinzuweisen, z.B.:
    1. Zähne sind die "Visitenkarte" des Menschen und als solche sehr wichtig für das öffentliche Erscheinungsbild. Gesunde Zähne müssen nicht unbedingt als übertriebener Körperkult verurteilt werden, sondern können auch als Zeichen von tugendhaftem Gesundheitsbewusstsein sowie als pflichtgemäße Befürwortung einer gesunden Gesellschaft dienen.
    2. Die Folgen von Zahnschäden können überaus vielseitig und überaus schwerwiegend sein. In direkter Form und somit unstrittig sind dies natürlich die Zahnschmerzen, ggf. hohe Zahnarztkosten und ggf. der Zahnverlust, mit daraus resultierenden möglichen permanenten Nachteilen beim Essen, Sprechen usw. Aber auch andere Zusammenhänge sind bereits wahrscheinlich oder sogar klar bewiesen; z.B. können Haarausfall, Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen und Wirbelsäulenschäden auf unzureichende Zahnpflege zurückzuführen sein.
    Also muss sich in der Gesellschaft das Bewusstsein über die Vorteile guter Zähne resp. die Nachteile schlechter Zähne durchsetzen.
    Auch wenn es hinsichtlich einiger Einzelfragen zur Zahnpflege unterschiedliche Positionen gibt, scheint dennoch bei manchen grundlegenden Empfehlungen ein gewisser Konsens herauszukristallisieren, z.B.:
    1. Nach dem Essen sollte der Mund sofort gründlich mit Wasser gespült, vielleicht kann zusätzlich auch noch Zahnpflegekaugummi gekaut werden; ca. 30 bis 60 min nach dem Essen sollten die Zähne dann geputzt werden.
    2. Die Zähne sollten nicht unter Dauerbelastung stehen. Wer z.B. Zuckerhaltiges essen will, der sollte dies nicht unnötig auf längere Zeit verteilen, sondern zwar in aller Ruhe, aber eben doch ohne größere Unterbrechung tun.
    3. Oft unterschätzt wird dabei insbesondere die Belastung der Zähne durch Säure. Obst und Gemüse können den Zahnschmelz durchaus angreifen. V.a. aber muss klar sein, dass die heute so beliebten zuckerarmen oder gar zuckerfreien Limonaden ("Softdrinks") trotz geringen oder eben fehlenden Zuckers noch immer wegen der Säure schwere Zahnschäden verursachen können. Schon deshalb empfiehlt es sich, außerhalb der Mahlzeiten nur Wasser zu trinken.
    4. Bei der Zahnpflege sollte man nicht allzusehr sparen, weder an Zeit noch an Geld. Man muss sich informieren, was überhaupt angeboten wird an Zahnbürsten, Zahnpasta, Zahnseide, Mundspülungen, Zungenreiniger, Interdentalbürsten, Mundduschen usw. usf. und welche Investitionen an Zeit und Geld diesbzgl. jeweils sinnvoll und notwendig sind. Z.B. ist der Verf. zwar vom Nutzen elektrischer Zahnbürsten und fluoridhaltiger Zahncreme überzeugt, weiß aber auch um gegenteilige Meinungen.
    5. und abschließend: Für eine ordentliche Zahnpflege ist der regelmäßige, häufige Zahnarztbesuch normalerweise schlichtweg notwendig. Selbst bei wirklich optimaler Zahnpflege kann es noch sehr empfehlenswert sein, mindestens einmal im Quartal beim Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen.
    Und hier ergibt sich wieder die Frage nach der Institution des Schulzahnarztes. Der Verf. plädiert dabei keineswegs für eine Zwangskontrolle beim Schulzahnarzt, würde es aber z.B. sehr begrüßen, wenn Eltern dazu verpflichtet würden, ihre Kinder mindestens halbjährlich bei einem Zahnarzt gründlich untersuchen und dabei vielleicht auch eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen. Es gehört einfach zur Fürsorgepflicht der Eltern, auch auf gesunde Zähne bei ihren Kindern zu achten. Die Gemeinschaft hat ein berechtigtes, unverzichtbares Interesse daran, dass es ihren Gliedern nach Möglichkeit gut geht, dass ihnen Nachteile erspart bleiben und Vorteile gewährt werden, auch hinsichtlich der Zahngesundheit mitsamt den bekannten Implikationen. Die diesbzgl. noch heute bestehende katastrophale Lage kann auch kirchlicherseits nicht gutgeheißen werden.