
    10.01.2019 Walter Veith, Daniele Ganser und die okkulte UNO
    
    
    Das Youtube-Video "Prof. Dr. Walter Veith+ Dr.Daniele Ganser, Die
    Okkulte UNO" (510TBZp5iwA) ist aktuell sehr beliebt. Dazu einige
    Anmerkungen.
    Der Anfang des Videos zeigt den "Friedensforscher" Daniele Ganser,
    der ein *Befürworter* der UNO ist, zumindest insofern, als Ganser
    gerne auf die UNO-Charta verweist. Sein Buch "Illegale Kriege"
    (2016) hat den Untertitel: "Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren".
    Und den Angriff der USA auf einen syrischen Militärflughafen (2017)
    verurteilt er mit: "Das war ein Erstschlag ohne UNO-Mandat." Die
    UNO-Charta als Heilsbringer? Speziell für einen Friedensforscher
    zumindest bemerkenswert: Ganser spricht das Thema Kirche
    normalerweise kaum an. Dezidiert antichristlich präsentierte sich
    Ganser bei seinem Auftritt in der Versöhnungskirche in
    Kaiserslautern zu "Stopp Air Base Ramstein", 08.09.2017: "Wenn ich
    Eugen Drewermann zuhöre, dann spüre ich diese Kraft und ich denke,
    Sie spüren sie auch. Und Sie sollten wissen, diese Kraft steckt in
    Ihnen allen. Klar, er kann unglaublich gut formulieren, hat eine
    umfassende Bildung – wie Goethe, muss ich sagen. Er gehört in diese
    Kategorie. Wir haben immer gedacht, das gab es nur früher, die sind
    lange tot. Nein, das war gerade einer von den Großen. [...] Alles
    was er gesagt hat, kann ich zu 100 Prozent unterschreiben. [...]
    Drewermann hat in seiner ausgezeichneten Rede gesagt, diese Politik
    der Angst führt uns immer nur in die Gewalt, in die Verbrechen. Dann
    bleibt die Frage, wie können wir denn als Friedensbewegung diese
    Angst überwinden? Wie gehen wir selbst mit unserer Angst um? Es
    werden diese zwei Punkte sein, zuerst den US-Imperialismus und dann
    Mut statt Angst. Das wäre mein Programm, das ich jetzt gerade
    entwickle."
    Drewermann ist ein typisches Symptom von "Vatikanum 2". In der
    V2-Gruppe hatte er von 1979 bis 1991 eine "Lehrbefugnis" für
    "katholische Dogmatik". Die Details können hier nicht entfaltet
    werden, sie sind aber leicht zu recherchieren. Bezeichnend ist
    bereits, was Drewermann von der geschichtlichen Wahrheit Christi
    hält: "Die historisierte Fragestellung hat mit Glauben nichts zu
    tun" (evangelisch-de, 07.10.2016). Man vergleiche dies mit der
    Religion von Jorge Bergoglio, Spitzname "Papst Franziskus": "Die
    Wahrheit hat in keiner Enzyklopädie Platz. Die Wahrheit ist eine
    Begegnung" (zit. nach Radio Vatikan, 08.05.2013). Tatsächlich ist
    auch das Possenspiel um Drewermann nur typisch für das Schattenboxen
    von "Konservativen" und "Progressiven" in der "Vatikanum-2"-Gruppe.
    Nun: Drewermann, der die Wahrheit des Christentums leugnet, soll
    gem. Ganser "einer von den Großen" sein. Und was kann Ganser ganz
    konkret "zu 100 Prozent unterschreiben"? Drewermann sagte: "Der Mann
    aus Nazareth hat mit seiner Botschaft absolut recht: Der Frieden
    kommt nicht durch die Überlegenheit der Stärkeren ... (Frieden)
    erfordert als erste Maßnahme die einseitige Abrüstung." Bereits der
    gesunde Menschenverstand sagt, dass Auslieferung eines unschuldigen
    Wehrlosen an einen ungerechten Angreifer nicht einfach erlaubt sein
    kann. Christus und die Apostel haben das Soldatenwesen resp. den
    Kriegsdienst nie generell verurteilt. Ein gottloses
    Anti-Schutz-"Programm" ist kein "Mut". Die Behauptung, man könne
    durch "einseitige Abrüstung" Frieden schaffen, missachtet die
    Tatsache der schwachen menschlichen Natur.
    Im Gegensatz zu Ganser spricht Veith immer sehr massiv gegen die
    UNO. Was Veith über den okkulten Charakter der UNO erzählt, findet
    man bereits seit langem auf Millionen Internetseiten. Man suche nach
    UNO und "Luzifer" resp. "Satan". Ebenfalls sattsam bekannt sind die
    antikirchlichen Verleumdungen, in die auch Veith gerne einstimmt.
    Konkret in diesem Video s. (09:07): "Bei der katholischen Lehre,
    wenn ich nicht gut genug war, dann darf ich mir was leihen von der
    Güte der Heiligen. Darf mir da was rausschöpfen, einen Löffel davon
    trinken, dann bin ich auch gut genug." Veith hätte sagen können,
    dass er die katholische Lehre nicht kennt resp. akzeptiert,
    stattdessen erfindet er irgendetwas und lastet sein unsinniges
    Phantasieprodukt dann der Kirche an.
    Bei allen Verschiedenheiten haben Ganser und Veith wichtige
    Gemeinsamkeiten: Sie bringen keinerlei echte Problemlösungen, und -
    resp. denn - ihre Haltung ist antikatholisch. Das erklärt die weite
    Begeisterung, derer sich beide erfreuen. Denn gerade der objektive
    Wahrheitsbegriff ist überhaupt in der Bevölkerung und insbesondere
    bei den Verschwörungstheoretikern am allermeisten verpönt Man will
    v.a. eine Botschaft hören: "Sei nicht katholisch!" Andere
    "Feindbilder" (UNO, Rockmusik, Impfung etc.) können zwar ebenfalls
    willkommen sein, aber bei diesen Feindbildern ist man wiederum sehr
    flexibel. Wie "friedliebend" Menschen sind, die grundsätzlich
    antikirchlich eingestellt sind und die ihre unsinnigen
    Phantasieprodukte als - verwerfliche - Kennzeichen der Kirche
    ausgeben, darüber mag man nachdenken. Der Verf. jedenfalls hat dazu
    sehr viele persönliche Erfahrungen gesammelt, die nicht für die
    Glaubwürdigkeit dieser Friedensboten sprechen. Ganser, Veith und
    überhaupt unzählige Verschwörungstheoretiker erscheinen damit als
    schlichtweg untauglich bis schädlich, wenn man wahren Frieden will.
    Zur richtigen Orientierung s. Papst Pius XI., Antrittsenzyklika "Ubi
    arcano Dei consilio", 1922:
    "Weil die Menschen törichterweise von Gott und Jesus Christus
    abgefallen sind, sind sie von der Höhe ihres Wohlstandes in den
    Abgrund des Unglücks gestürzt und sind alle Versuche, die Übel zu
    heilen und die Trümmer der zahllosen Ruinen zu retten, völlig
    aussichtslos. Hat man Gott und Jesus Christus aus der Gesetzgebung
    und der Politik hinausgewiesen und leitet man die Autorität nicht
    mehr von Gott her, sondern von den Menschen, dann fehlt den Gesetzen
    ihre wahre und wirksame Sanktion, dann fehlen ihnen die höchsten
    Kriterien des Rechts [...] Was hilft uns ein Friede, der nur
    äußerlich ist, nicht mehr als eine Umgangsform für den gegenseitigen
    Verkehr? Wir benötigen mehr, einen Frieden, der sich in die Herzen
    senkt, diese besänftigt und zu brüderlichem Wohlwollen geneigt
    macht. Ein solcher Friede aber ist nur der Friede Christi. [...]
    Somit ist nur im Reiche Christi der Friede Christi möglich. Und wir
    können nicht wirksamer den Frieden festigen, als indem wir Christi
    Reich aufbauen."
    
    11.01.2019 - Kommentar von Dr. Esther Lingen:
    Christus oder Chaos - das ist die Frage! Aber alle nur irgendwie
    vorstellbaren Variationen / Spielformen von falsch und / oder
    irrsinnig sind der Welt offenbar lieber, als das einzig Richtige. 
    Kein Science-Fiction-Utopie-Autor könnte sich das so ausdenken: Die
    angeblichen Repräsentanten der angeblichen Kirche sind die
    allerschlimmsten Heuchler und Irreführer, niemand, absolut niemand
    befasst sich überhaupt noch mit den Grundlagen des Glaubens, warum
    auch, denn gleichzeitig behauptet ja jeder von sich, er kenne sich
    dort doch bestens aus und habe das gar nicht nötig, und auf meinen
    Bruder, der mutig und unfassbar tapfer und unermüdlich auf diese
    Missstände hinweist, wird nach Kräften eingeprügelt und
    eingedroschen. Argumentativ steht man meinem Bruder natürlich völlig
    machtlos gegenüber, und das macht ja ganz besonders wütend! Das
    lässt die Bestie - besonders in den selbsternannten Traditionalisten
    - so richtig zum Vorschein kommen - in voller Pracht und
    Herrlichkeit mit Schaum vor dem Mund! Widerwärtig und abscheulich! 
    "Die Welt will betrogen sein - also wird sie betrogen!" Eine
    Katastrophe beispiellosen Ausmaßes!