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    20.03.2019 - Teuflische Besessenheit
    Predigt 24.03.2019 (3. Fastensonntag)


    "Wenn der unreine Geist  aus dem Menschen ausgefahren ist, findet er später sein Haus gereinigt und geschmückt. Dann geht er hin, nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die ärger sind als er. Und die letzten Dinge dieses Menschen werden ärger sein als die ersten." Zwar gibt es Fälle von dämonischer Besessenheit, in denen die Kirche Exorzismen anwendet, doch dafür müssen mehrere bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Andernfalls sind solche rituellen Teufelsaustreibungen also grundsätzlich verboten. Die diesbzgl. Einzelheiten solcher Ausnahmefälle sollen hier nicht das Thema sein, sondern die allgemeine Warnung an jeden von uns vor dem Wirken des Teufels. Im römischen Breviergebet steht täglich der Ausschnitt aus dem 1. Petrusbrief (5,8f): "Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könnte. Widersteht ihm fest im Glauben!" Und in vielen katholischen Lehrbüchern wird darauf verwiesen, dass der Kirchenlehrer Augustinus den Teufel mit einem angeketteten Hund vergleicht, der zwar jeden anbellen kann, aber nur den beißen kann, der sich beißen lässt. Man selbst muss dem Teufel also zu nahe kommen, man selbst muss die Nähe Satans wollen und bewirken, damit der Teufel sich des Menschen bemächtigen kann. In einem Katechismus (1948) werden zunächst die drei Stücke der Todsünde genannt, also die wichtige Sache, die Erkenntnis der schweren Sündhaftigkeit und die freie Einwilligung. Und zur Einwilligung fügt der Katechismus hinzu: "Nicht notwendig ist die ausdrückliche Absicht, Gott zu beleidigen; das wäre die sogenannte teuflische Sünde." Und ein Moraltheologe schreibt: "Die Vollendung und intensivste Macht erlangt die Sünde in der moralischen Hingabe an ein dämonisches Wesen, wobei diesem geleistet wird, was Gott gebührt (dämonische Sünde, dämonischer Kult), während dem Schöpfer Hass gezollt wird. Neben dem Gotteshaß und haßerfüllten Neid sind bewußte Freude am Bösen und Lust zu verführen besondere Merkmale der dämonischen Sünde" (Schilling, 149).
    Diese ausdrückliche Absicht, Gott zu beleidigen, diese ganz bewusste teuflische Sünde, kann durchaus sehr oft vorliegen. Manche Menschen versklaven sich immer mehr, immer stärker, immer rücksichtsloser an den Satan. Sie nehmen teil an satanischen Ritualen, z.B. an Rockkonzerten. Sie tragen Kleidung, mit denen sie sich zu Satan bekennen, oft eine Kombination aus Schamlosigkeit und satanischer Symbolik. Ihre Rebellion gegen alles, was heilig ist, tragen sie offen und voller Stolz zur Schau. Im Extrem bezeichnen sie sich selbst als gefallene Engel o.ä. Das ganze Sinnen und Trachten dieser Satanisten richtet sich ganz bewusst und gezielt gegen die göttliche Ordnung. Satanisten wollen oft zunächst ihre Mitmenschen verführen, ebenfalls so schamlos, so verkommen, so abgrundtief böse zu werden. Dafür tragen sie zunächst gerne die Verkleidung, die Maske des freundlichen, des hilfsbereiten, des liebevollen Menschen. Aber wenn Satanisten auf eine Person treffen, die sich für die göttliche Ordnung ausspricht, dann kocht in ihnen der Hass über. Wenn Satanisten sich an jemandem die Zähne ausbeißen, weil er trotz aller Verführungskünste nicht ebenfalls bekennender Satanist werden will, dann zeigen sie bald ihren wahren Charakter. Sie schlagen um sich, wenigstens mit Worten, werden aber womöglich auch massiv gewalttätig. Und weil sie ihr Gegenüber nicht verführen konnten, dann wollen sie ihm nun ganz besonders weh tun, dann wollen sie ihn auf jede erdenkliche Art verletzen. Wer Gott treu bleibt, der soll nach dem Willen und durch das Treiben der Satanisten dafür leiden. Er soll seitens der Satanisten Schmerz empfinden, wo es nur geht, damit seine Persönlichkeit gebrochen wird. Satanisten wollen es nicht dulden, gute Menschen in Frieden zu lassen. Satanisten wollen ganz besonders über diejenigen triumphieren, die Gott treu sind. Dem Einfallsreichtum und insbesondere der Abscheulichkeit sind da keine Grenzen gesetzt. Unser Herr Jesus Christus wurde vom Teufel in der Wüste versucht. Von manchen Heiligen kennen wir einige der Versuchungen, denen sie ausgesetzt waren und denen sie widerstanden haben. So wurde der hl. Thomas von Aquin in eine Zelle gesperrt, und eine Dirne kam zu ihm, um ihn zu Fall zu bringen. Wenn Satan merkt, dass jemand sich für den Weg der Heiligkeit entschieden hat, dann bedient er sich auch gerne der menschlichen Schwäche im Bereich der Sexualität. Und wie viele Huren, wie viele Verkommene arbeiten auch heute überaus willig und eifrig dafür, das natürliche körperliche Begehren bei anderen zu entfachen und zu missbrauchen, und dies insbesondere bei einem Menschen, der Gottes Wille erfüllen will, damit er zu Fall kommt und nur ja nicht heilig wird?
    Warum eigentlich lässt sich jemand vom Teufel beißen, warum eigentlich versklavt sich jemand an den Satan? In seinem Volkskatechismus fügt Franz Spirago den Ausführungen über das Gebot der Gottesliebe ein Kapitel an "Gegensatz der Gottesliebe: Die Weltliebe" (2,11-13): "Wie böse und grausam auch ein Mensch sein mag, sein Herz wird dennoch zu irgendeiner Sache oder an irgend einer Person hängen; die natürliche Beschaffenheit seines Herzens drängt ihn zur Liebe. Wer also nicht Gott über alles liebt, der muss ein Geschöpf über alles lieben. ... Alle Weltmenschen sind Götzendiener. Sie geben die Gott schuldige Liebe dem Geschöpfe ... Der Grundsatz des Weltmenschen ist: Man muss das Leben genießen ... Die Weltmenschen sind schlimmer als Hochverräther, denn sie haben ihren höchsten König treulos verlassen ... Der Weltmensch hat nicht die heiligmachende Gnade ... Daher droht Christus den Weltmenschen mit der ewigen Verdammnis ... Die Weltliebe verblendet den Geist des Menschen ... Ein Weltmensch hat keine innere Ruhe ... Die Weltliebe führt zum Hasse gegen Gott und dessen Diener ... Auf was kannst du also schließen, wenn du einen Menschen auf die Priester oder auf religiöse Dinge schimpfen hörst? Die Weltmenschen sind daher Feinde Gottes."
    Wir dürfen diesem Götzendienst der Weltliebe niemals verfallen. Wer sich weigert, dem Ruf Christi zur Heiligkeit Folge zu leisten, wer sich weigert, heilig zu werden, wer stattdessen das Leben genießen will, der hat den höchsten König treulos verlassen. Und wer in dieser Erdenzeit die Gottverlassenheit will, der muss in der kommenden Welt mit der ewigen Gottesferne rechnen. Lassen wir es niemals soweit kommen. Versklaven wir uns niemals an den irdischen Genuss, verlieren wir niemals die heiligmachende Gnade. Seien wir immer nüchtern und wachsam. Widerstehen wir dem Satan fest im Glauben Und falls wir Gott die schuldige Liebe verweigert haben, falls wir in Todsünde gefallen sind, dann kehren wir um, sofort mit der vollkommenen Reue, mit der Liebesreue, die notwendig bei der sich bietenden Gelegenheit das Beichtsakrament empfangen wird, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen Freude des Himmels. Amen.

    20.03.2019 - Kommentar von Dr. Esther Lingen
    In der Tat, es ist immer wieder zu beobachten, dass verkommene Menschen erst dann Ruhe geben, wenn alle in ihrer Umgebung genauso abgestürzt sind wie selber. Wenn sie feststellen, jemand weigert sich, sich genau wie sie im Dreck zu suhlen, dann werden sie fuchsteufelswild u schmieden umgehend Pläne, wie sie einem größtmöglichen Schaden zufügen können. Mir persönlich begegnet diese Handlungsweise besonders oft, wenn ich auf selbsternannte Traditionalisten oder so genannte Sedisvakantisten treffe.