• Gesund und fit im Alter / Meditation
  • Katholische Kirche und Satanismus

    14.01.2019 - Katholische Kirche und Satanismus

    Predigt 20.01.2019 (2. Sonntag nach Epiphanie)
    "Katholische Lehre ist ja immer Satanisten Lehre". Mit diesem Begleittext schickte mir kürzlich jemand eine Liste von antikatholischen Texten. In einem dieser Texte steht: »Der Papst ist NICHT der "Stellvertreter" Gottes, sondern vielmehr ein falscher Prophet Satans.« Die Autoren-Gruppe (European-American Evangelistic Crusades) verweist auf Martin Luther, und dessen wenigstens vom Titel bekannteste Schrift ist: "Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet". Was ist von den protestantischen Vorwürfen zu halten? Hilfreich ist ein kleines Büchlein, das auch kostenlos im Internet zu finden ist: "Ausführliche katholische Antworten auf 33 Fragen über die Unterscheidungslehren der evangelischen und katholischen Kirchen". Die evangelische Gesellschaft in Stuttgart hatte eine Broschüre veröffentlicht: "33 Fragen über die Unterscheidungslehren", und dazu hat Pfarrer Friedrich Laun diese katholischen Antworten als Richtigstellung geschrieben. Launs Büchlein kann bequem innerhalb eines Tages gelesen werden. Z.B. behauptet die evangelische Gesellschaft: Die Bibel "nennt das Verbot der Ehe eine Teufelslehre" (194). Und: "Erst im 11. Jh. hat der damalige Papst Gregor den sogenannten Zölibat mit Gewalt eingeführt". Gem. der evangelischen Gesellschaft ist also der Zölibat eine "Teufelslehre". Die eindeutige Wahrheit ist allerdings, dass der Zölibat weder "erst im 11. Jh." noch "mit Gewalt" eingeführt wurde. Die Ehelosigkeit um des Himmelreichs willen wurde bereits von Jesus Christus selbst als Rat gegeben (Mt 19,11f). Auch Paulus erwähnt den Rat der Ehelosigkeit (1 Kor 7,9). Außerdem schreibt Paulus ausdrücklich, der Bischof solle nur eines Weibes Mann sein, d.h. es soll niemand Bischof werden, der mehrfach geheiratet hat (1 Tim 3,2). Dementsprechend wurde bereits in der Anfangszeit der Kirche der Zölibat von vielen gewählt. Sogar ein Protestant (Pilatus, Quos ego, Fehdebriefe 18f) stellt fest: "Nicht der Papst hat den Zölibat eingeführt, sondern priesterliche Sehnsucht nach Vereinigung mit Gott durch Überwindung der Begierden." Bereits am Anfang des 4. Jh. hat eine Kirchenversammlung (Konzil von Neocäsarea / Niksar 314) bestimmt, dass ein Priester, der heiratet, abgesetzt werden soll. Und am Ende desselben 4. Jh. (Afrikanische Synode von Karthago 390) hat eine Kirchenversammlung den Zölibat "als Gesetz auf apostolische Anordnung begründet". Geringachtung oder gar Nichtachtung des alten kirchlichen Zölibat-Gesetzes ist immer ein Zeichen von Verfall, immer ein Zeichen eines schlimmen Mangels an Zucht und Ordnung. Und als im 10. Jh. die kirchliche Moral so dermaßen gesunken war, dass sogar der Zölibat nicht mehr allgemein eingehalten wurde, ist Gregor VII. eben seiner Pflicht nachgekommen, diese Einhaltung der apostolischen Anordnung des Zölibats nachdrücklich zu fordern. Die evangelische Gesellschaft hat also zu lauter hemmungslosen Verdrehungen und Lügen gegriffen, um der katholischen Kirche die Verbreitung von "Teufelslehren" anzudichten. Warum nennt sie keine Tatsachen? Obendrein unterschlägt die "evangelische Gesellschaft" auch noch, was sogar von protestantischer Seite (Schön, Luther) geäußert wird über Luthers Einstellung zur geschlechtlichen Enthaltsamkeit: "Luther ist wohl seit Gründung der christlichen Kirche der erste gewesen, der die Lehre aufstellt, der Mensch sei ein Sklave des Geschlechtstriebs und das Gebot, sich zu verehelichen, sei nicht bloß für jedermann Pflicht, sondern verbinde strenger als die Gebote des Dekalogs, welche Mord und Ehebruch verbieten." Man muss sich heute, nach 2000 Jahren Kirchengeschichte, fragen, wie noch immer manche eine Freistellung des Zölibats überhaupt in Erwägung ziehen, geschweige denn fordern können. Will man denn etwa noch einmal erleben, welche schlimme Verwahrlosung mit der Freistellung des Zölibats verbunden ist? Oder ist die Forderung nach Abschaffung des Zölibats bereits schlichtweg die endgültige eigene moralische Bankrotterklärung, die öffentliche Versklavung an den Trieb? Wie auch immer: In Launs Richtigstellung zu den Unterscheidungslehren heißt es zutreffend: "Ihr tadelt die Kirche Christi .... als befolge sie Teufelslehren. Wir fürchten uns nicht, wenn die Apostel einst richten werden, daß sie diese Teufelslehren bei uns finden werden. Sie werden ganz anderswo zutage treten." Nochmals: Es sei jedem sehr empfohlen, sich das Büchlein "Ausführliche katholische Antworten auf 33 Fragen" aufmerksam durchzulesen. Und selbst wenn man gar nichts von irgendwelchen "Unterscheidungslehren der evangelischen und katholischen Kirchen" weiß und wissen will: Es ist schlichtweg nicht möglich, außerhalb der katholischen Kirche "bibeltreu" zu sein, weil einzig und allein die katholische Kirche mit Autorität überhaupt bestimmen konnte und auch tatsächlich bestimmt hat, was die Bibel ist. Schlichtweg jeder muss wissen, dass die Kirche aus der geöffneten Seite Christi am Kreuz geboren wurde, während das Neue Testament erst Jahrzehnte nach Christi Tod geschrieben wurde. Und jeder muss wissen, dass auch im Neuen Testament selbst immer auch auf die mündliche Überlieferung verwiesen wird. Selbst ganz ohne den Inhalt der Bibel zu kennen, muss man jeden fragen: Mit welchem Recht bezeichnest du die Bibel als "Heilige Schrift", als "Gottes Wort"? Und nur ein Katholik kann diese Frage vernünftig beantworten, nämlich mit der Autorität, die Christus seiner Kirche gegeben hat.
    Ich gebe immer offen zu, dass ich viele Jahre lang Mitglied einer antikatholischen Sekte war. Ich habe mich in dieser antikatholischen Sekte zum Prediger ausbilden lassen. Ich hielt das für christliche Wahrheit, was satanische Lüge war. Ich hielt das für christliche Liebe, was teuflischer Hass war. Ich hielt das für Freiheit in Christus, was Versklavung an Satan war. Ich kann Gott niemals genug danken für die Gnade, dass er mich aus dem barbarischen Wahn gerettet hat. Und ich hoffe, dass auch andere, die jetzt noch in einer Täuschung Satans gefangen sind, zur Wahrheit finden und ihr Leben dementsprechend ändern werden. In meinem Fall bedeutete die Abkehr von der Sekte, dass ich den Beruf niemals ausüben konnte, auf den ich mich sehr lange und sehr teuer und sehr mühevoll vorbereitet hatte. Obwohl ich dann mit 27 Jahren plötzlich vor dem Nichts stand, hat Gott trotzdem für mich gesorgt und mir einen Lebensunterhalt ermöglicht. Aber so erfreulich dieser momentane relative Wohlstand auch sein mag: Mein eigentliches, mein großes und mein beständiges Glück ist es, mich von der antikatholischen Sekte getrennt zu haben. Wer sich mit wachem Verstand und ehrlichem Herzen mit der katholischen Religion beschäftigt, kann erkennen, dass sie allein die wahre Religion ist. Er kann froh und dankbar erkennen, warum die katholische Religion als heilsnotwendig bezeichnet wird. Und er kann einstimmen in das Lied "Fest soll mein Taufbund immer stehen": "Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad in seine Kirch berufen hat, nie will ich von ihr weichen! ... Mein Jesu, liebvoll dank ich dir, vermehre deine Lieb in mir, lass mich dich ewig lieben." Amen.

    Friedrich Laun, "Ausführliche katholische Antworten auf 33 Fragen über die Unterscheidungslehren der evangelischen und katholischen Kirchen" - Controvers-Katechismus -, Stuttgart (6)1898 / Rottenburg 1905
    https://archive.org/download/ausfhrlichekat00laun/ausfhrlichekat00laun.pdf


    14.01.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
    Man kann die Uhr danach stellen: Mein Bruder verweist in seiner Predigt lediglich auf Richtigstellungen, die bereits ANDERE Autoren lange vor ihm verfasst haben. Sämtliche Aussagen meines Bruders können so anhand des Quellenverweises auf ihre Richtigkeit hin problemlos mit wenig Aufwand schnell überprüft werden. Und was ist das Resultat? Man gibt nicht zu, dass mein Bruder Recht hat, nein, man versucht ein weiteres Mal, ihn in der Luft zu zerreißen! Pfui, Teufel!