16.05.2019 - Papst emeritus Benedikt XVI. und sexueller
      Missbrauch in der Kirche
      Pressemeldung
    
    Joseph Ratzinger, vulgo "Papst em. Benedikt XVI.", veröffentlichte
    am 11.04.2019 einen "Aufsatz zur Kirchenkrise" bzgl. der Fälle von
    Kindesmissbrauchs, cf. bishopaccountability. Ratzingers Aufsatz ist
    völlig irreführend. Aus den 5.500 Wörtern seien 420 zitiert:
    "Man kann sagen, daß in den 20 Jahren von 1960 – 1980 die bisher
    geltenden Maßstäbe in Fragen Sexualität vollkommen weggebrochen sind
    und eine Normlosigkeit entstanden ist, die man inzwischen abzufangen
    sich gemüht hat. ... Die Sache beginnt mit der vom Staat verordneten
    und getragenen Einführung der Kinder und der Jugend in das Wesen der
    Sexualität. In Deutschland hat die Gesundheitsministerin Frau
    Strobel einen Film machen lassen, in dem zum Zweck der Aufklärung
    alles, was bisher nicht öffentlich gezeigt werden durfte,
    einschließlich des Geschlechtsverkehrs, nun vorgeführt wurde ... Zu
    den Freiheiten, die die Revolution von 1968 erkämpfen wollte,
    gehörte auch diese völlige sexuelle Freiheit, die keine Normen mehr
    zuließ ... Zu der Physiognomie der 68er Revolution gehörte, daß nun
    auch Pädophilie als erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde
    ... Unabhängig von dieser Entwicklung hat sich in derselben Zeit ein
    Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie ereignet, der die
    Kirche wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft machte
    ... Bis hin zum II. Vaticanum wurde die katholische Moraltheologie
    weitgehend naturrechtlich begründet, während die Heilige Schrift nur
    als Hintergrund oder Bekräftigung angeführt wurde. Im Ringen des
    Konzils um ein neues Verstehen der Offenbarung wurde die
    naturrechtliche Option weitgehend abgelegt und eine ganz auf die
    Bibel begründete Moraltheologie gefordert ... Die Krise der
    Begründung und Darstellung der katholischen Moral erreichte in den
    ausgehenden 80er und in den 90er Jahren dramatische Formen. Am 5.
    Januar 1989 erschien die von 15 katholischen Theologie-Professoren
    unterzeichnete "Kölner Erklärung", die verschiedene Krisenpunkte im
    Verhältnis zwischen bischöflichem Lehramt und der Aufgabe der
    Theologie im Auge hatte ... In verschiedenen Priesterseminaren
    bildeten sich homosexuelle Clubs, die mehr oder weniger offen
    agierten und das Klima in den Seminaren deutlich veränderten ... Da
    nach dem II. Vaticanum auch die Kriterien für Auswahl und Ernennung
    der Bischöfe geändert worden waren, war auch das Verhältnis der
    Bischöfe zu ihren Seminaren sehr unterschiedlich. Als Kriterium für
    die Ernennung neuer Bischöfe wurde nun vor allen Dingen ihre
    "Konziliarität" angesehen, worunter freilich sehr Verschiedenes
    verstanden werden konnte. In der Tat wurde konziliare Gesinnung in
    vielen Teilen der Kirche als eine der bisherigen Tradition gegenüber
    kritische oder negative Haltung verstanden, die nun durch ein neues,
    radikal offenes Verhältnis zur Welt ersetzt werden sollte. Ein
    Bischof, der vorher Regens gewesen war, hatte den Seminaristen
    Pornofilme vorführen lassen, angeblich mit der Absicht, sie so
    widerstandsfähig gegen ein glaubenswidriges Verhalten zu machen ...
    Am Ende meiner Überlegungen möchte ich Papst Franziskus danken für
    alles, was er tut, um uns immer wieder das Licht Gottes zu zeigen,
    das auch heute nicht untergegangen ist. Danke, Heiliger Vater!"
    Nun zur Richtigstellung: Die "Sache" - also die radikale
    Verwahrlosung im Priesterberuf - beginnt tatsächlich in den 60-er
    Jahren, i.e. mit dem sog. "Zweiten Vatikanischen Konzil" (Vatikanum
    2 / V2). Das erste sichtbare Oberhaupt der V2-Gruppe war Angelo
    Roncalli, der bereits 1959 ein neues Konzil ankündigte und es dann
    1962 eröffnete mit den Worten: "Wir sehen ja, wie im Laufe der
    Zeiten die widersprechendsten Meinungen der Menschen sich
    gegenseitig ablösen und wie die Irrtümer, kaum dass sie entstanden
    sind, wie Nebel vor der Sonne dahinschwinden. Die Kirche hat diesen
    Irrtümern immer widersprochen. Oft hat sie sie mit größter Schärfe
    verurteilt. Heute hingegen macht die Braut Christi lieber vom
    Heilmittel der Barmherzigkeit als von der Strenge Gebrauch." Hier
    ist das Todesurteil öffentlich ausgesprochen - nicht über die
    Kirche, denn die wird von Christus erhalten, aber über die Treue zur
    Wahrheit, über die Bewahrung des heilsnotwendigen katholischen
    Glaubens. Die Reinerhaltung der Lehre ist untrennbar verbunden mit
    der Verurteilung jeder abweichenden Aussage. Mit der Verkündigung
    des Dogmas, dass es sieben Sakramente gibt, ist zwangsläufig
    automatisch jede abweichende Zahl verurteilt. Und dann muss "mit
    größter Schärfe" derjenige verurteilt werden, der eine abweichende
    Meinung vertritt: Bei Dogmenleugnung (Häresie) tritt automatisch die
    Exkommunikation ein. Häretiker gehören nicht zur Kirche, cf. Papst
    Pius XII., Mystici Corporis.
    Hingegen in der V2-Gruppe werden Häretiker geduldet und gefördert.
    V.a. aber muss jedem immer vollkommen klar sein: V2 ist selbst eine
    Häresienquelle, cf. die Leugnung der kirchlichen Heilsnotwendigkeit
    (Unitatis Redintegratio 3). Die V2-Gruppe als solche besitzt somit
    nicht die gem. Dogma notwendigen Zeichen der wahren Kirche, i.e.
    einig, heilig, katholisch und apostolisch. Die V2-Gruppe ist also
    nicht die katholische Kirche, sondern eine häretische Gemeinschaft,
    und bereits die bloße eingetragene V2-Mitgliedschaft schließt aus
    der Kirche aus. Dass die V2-Gruppe auch gerichtsnotorisch
    unanfechtbar nicht die katholische Kirche ist, beweist u.a. das
    Bundesverfassungsgericht zu Landgericht Hanau - Gisbert Grohe vs.
    Hochschule Sankt Georgen. Man beachte das genau: Gem. V2 können
    nichtkatholische Gemeinschaften "Mittel des Heiles" sein. Wenn also
    auch Irrlehren "gleich gültig" sein können, um das Heil zu erlangen,
    dann ist es zwangsläufig gleichgültig, ob man katholisch ist, ob man
    die Ehe für ein Sakrament hält, ob man an die Notwendigkeit - oder
    auch Möglichkeit - eines Lebens in der heiligmachenden Gnade glaubt,
    usw. usf. Was ist "Todsünde"? Gibt es ein "Beichtsakrament"? Wenn
    ja, wann ist eine sakramentale Lossprechung von Sünden notwendig?
    Was sind dann die Voraussetzungen für eine gültige Absolution? Das
    ganze Chaos der Verwahrlosung ist ausdrückliches, konstitutives
    Element des V2-Originaltextes. Dass in den 60-er Jahren im
    weltlichen Bereich sexuelle Freizügigkeit propagiert wurde, mag auch
    daran liegen, dass Katholiken der "geänderten", d.h. häretischen,
    nichtkatholischen Theologie folgten, ja sich gedrängt fühlten,
    dieser Theologie zu "gehorchen" und nun "lieber vom Heilmittel der
    Barmherzigkeit als von der Strenge Gebrauch" zu machen. Konkret:
    Auch Unzucht wird nicht "mit größter Schärfe verurteilt", sondern
    geduldet resp. gefördert.
    Selbst wenn die damalige sexuelle Freizügigkeit eine rein
    nichtkatholische Angelegenheit gewesen sein sollte: Es war eben
    keinerlei Schutz mehr vor Verwahrlosung gegeben. Die Katholiken
    sollten "Barmherzigkeit" zeigen, und in den Priesterseminaren sollte
    "Barmherzigkeit" herrschen. Der "Nebel" der Irrtümer, von dem
    Roncalli sprach, wurde dann von seinem direkten Nachfolger Giovanni
    Battista Montini, vulgo "Papst Paul VI.", erklärt zum "Rauch des
    Satans", der in die Kirche eingedrungen sein soll. Zugegeben: Der
    "Rauch des Satans" kann nicht in die Kirche eindringen, denn diese
    ist ja heilig. Aber in der V2-Gruppe ist dieser "Rauch" wesensmäßig.
    Und Montini unternahm nichts gegen diesen "Rauch", sondern förderte
    ihn tatkräftig, z.B. mit dem "Novus Ordo": Die sog. "neue Messe" ist
    bereits in ihrer Vorlage ein sakramental ungültiges,
    antichristliches Spektakel. Das wurde sofort geahnt (cf.
    "Ottaviani-Intervention") und in weiteren Studien genauer dargelegt.
    Die heute üblichen Theater-Messen, Rock-Messen, Karnevals-Messen,
    Biker-Messen usw. usf. sind offene Verspottungen des Messopfers,
    d.h. des Kreuzesopfers Christi. Wohl die meisten neutigen
    V2-"Katholiken" denken bei der "Messe" nur noch an eine bloße
    Mahlfeier, an ein gemeinschaftliches Happening.
    Ratzinger beklagt dann einige der unzähligen permanenten
    "Einzelfälle" an Missständen, aus denen die V2-Gruppe wesensmäßig
    besteht. Entscheidend ist: Die "Kirchenleitung" wusste und
    unterstützte zu jeder Zeit, dass es in ihrem Verein ausschließlich
    solche "Einzelfälle" gab, ob nun "Kölner Erklärung" oder Pornos im
    Priesterseminar. Und sie tat - nichts! Stattdessen:
    "Barmherzigkeit"!
    Ein persönlicher Einschub: Genau in dieser Zeit der "Kölner
    Erklärung" begann ich als "Priesteramtskandidat" im "Bistum Essen"
    mein "Studium katholische Theologie" (1987). Bereits nach einigen
    Monaten sah ich keine Möglichkeit mehr, mich mit den unendlichen
    Häresien abzufinden, geschweige denn, diese in den Prüfungen zu
    wiederholen. Es begann eine unglaubliche Odyssee durch Europa. Ihre
    letzte Etappe war das "Bistum Chur", wo ich 1993 - infolge meines
    Briefwechsels mit dem damaligen "Glaubenspräfekten" Joseph Ratzinger
    persönlich - als "Priesterkandidat" anfing und 1995 mein "Diplom
    katholische Theologie" machte. Kurz vor Studienabschluss war ich
    "Sedisvakantist" geworden, und am 03.02.1996 wurde ich von dem
    "sedisvakantistischen" Bischof Georg Schmitz zum Priester geweiht.
    Soweit der persönliche Exkurs. Um Missverständnissen vorzubeugen:
    Momentan, in der V2-Ära, ist zwar jeder Katholik "Sedisvakantist".
    Aber die allermeisten Sedisvakantisten sind Nichtkatholiken, denn
    sie missbrauchen die derzeitige Sedisvakanz, um straflos Irrlehren
    zu verbreiten. Die Kirche ist einig, heilig, katholisch und
    apostolisch - wo diese Kennzeichen fehlen, ist nicht die katholische
    Kirche.
    Abschließend: Über die Häresien des derzeitigen sichtbaren
    V2-Oberhauptes Jorge Bergoglio, vulgo "Papst Franziskus", sind
    mittlerweile unzählige Texte zu finden - sogar V2-intern: cf. die
    "Correctio filialis" von 2017.
    "Danke, Heiliger Vater"?
    
    16.05.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
    Worüber regen die Leute sich eigentlich alle so auf? Sie wollen doch
    unbarmherzig u mit aller Gewalt die Vernichtung des katholischen
    Glaubens u verfolgen gnadenlos die verschwindend kleine Gruppe, die
    sich für die Erhaltung u Bewahrung des Katholizismuses einsetzt.
    Wenn das so ist, dürfen sie sich über die "Früchte" der moralischen
    Verwahrlosung doch nicht wundern. Beides kann man eben nicht haben.