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  • Der Papst - Stellvertreter Christi auf Erden


    29.04.2019 Predigt 05.05.2019 (2. Sonntag nach Ostern) Sonntag vom guten Hirten - Der Papst - Stellvertreter Christi auf Erden

    »Der heutige Sonntag wird nach seinem Evangelium «Sonntag vom guten Hirten» genannt. Während der vierzig Tage, die der Heiland nach seiner Auferstehung noch auf Erden weilte, erschien er öfter seinen Jüngern und "redete mit ihnen über das Reich Gottes" (Apg 1, 3), d. i. über die Einrichtung, Lehre und Heilsmittel der Kirche. Gerade in diesen Tagen, da er seine Kirche fester begründete, setzte er den Hirten ein, der seine Gläubigen bis ans Ende der Zeiten leiten sollte: seinen Stellvertreter auf Erden, Petrus und dessen Nachfolger. Der Auferstandene übertrug ihm die erhabene Würde des obersten Hirten mit den Worten: "Weide meine Lämmer, weide meine Schafe."« So der Kommentar im Schott. Petrus, der Stellvertreter Christi auf Erden - auch daran scheiden sich die Geister. Manche bestreiten, dass Jesus zu Petrus "Weide meine Lämmer" gesagt hat, manche bestreiten, dass Jesus ein Papsttum wollte. Die historische Kritik ist hier ein viel zu weites Thema. Die Behauptungen reichen so weit, dass sogar die bloße Existenz eines Jesus von Nazareth bestritten wird. Was jedenfalls sog. Christen betrifft: Martin Luther formulierte, das Papsttum sei "vom Teufel gestiftet". Marcel Lefebvre formulierte, die Papstkirche sei eine "schismatische Kirche", die "mit der katholischen Kirche aller Zeiten bricht". Ob Luther oder Lefebvre - vom "Stellvertreter Christi auf Erden" will man nichts wissen, ganz im Gegenteil: Man hetzt gnadenlos gegen die kirchliche Ordnung, man bastelt sich seinen eigenen Verein und behauptet, nur damit den Willen Christi, nur damit die wahre Kirche Christi zu verwirklichen.
    Aber es gab doch Päpste, die wirklich schlecht gelebt haben, wovon der bekannteste der schon sprichwörtliche Alexander VI. war. Es gab sogar Scheinpäpste, es gab so manchen Mann, der sich unrechtmäßig als Papst ausgegeben hat und der trotzdem von vielen als Papst verkündet wurde, darunter am bekanntesten der von Kaiser Ludwig dem Bayern im 14. Jh. geförderte Nikolaus V., der als falscher Papst in Rom auftrat, während der echte Papst im Exil in Avignon weilte. Und man denke doch an die Päpstin Johanna. Nun, auch Getaufte bleiben Sünder, auch Priester und Bischöfe bleiben Sünder, und auch Päpste bleiben Sünder. Es ist Dogma (D 826 / NR 753): "Wer mit unbedingter und unfehlbarer Sicherheit behauptet, er werde sicher jenes große Geschenk der Beharrung bis ans Ende besitzen, ohne daß er es aus einer besonderen Offenbarung weiß, der sei ausgeschlossen." Und es ist Dogma (D 833 / NR 760): "Wer behauptet ... er könne während des ganzen Lebens alle, auch die läßlichen Sünden meiden, ohne besonderes von Gott verliehenes Vorrecht, wie es die Kirche von der seligsten Jungfrau lehrt, der sei ausgeschlossen." Und der römische Katechismus (I,10,9) lehrt: "Daher kommt es, dass nur drei Menschenklassen von ihr [der Kirche] ausgeschlossen werden: erstens die Ungläubigen, dann die Häretiker und Schismatiker, endlich die Exkommunizierten ... Von den übrigen aber, wenn auch noch so gottlosen und verbrecherischen Menschen, ist gar kein Zweifel, dass sie noch in der Kirche verbleiben". Also nicht jede Todünde schließt aus der Kirche aus, und auch ein moralisch schlechter Papst bleibt Papst, er besitzt weiterhin die Unfehlbarkeit und er besitzt weiterhin die höchste Regierungsgewalt. Die klare Tatsache der moralisch verkommenen Priester und Bischöfe muss uns umso mehr mahnen, dass die Gefahr der Todsünde besteht. So sehr ganz besonders Verbrechen von solchen zu verurteilen sind, die die heiligen Weihen empfangen haben und die als Hirten bestellt sind: Hüten wir uns trotzdem vor jedem ungerechten Urteil. Hüten wir uns vor zu strenger Verurteilung und vor zu großer Nachsichtigkeit jedem gegenüber, ob es nun kirchliche Hirten sind oder nicht. Ferner: Es stimmt zwar, dass der Nikolaus V. des 14. Jh. nur ein falscher Papst war. Aber eben: Man darf falsche Päpste nicht als Päpste anerkennen. Man darf sich auch nicht zu ihrem Verein bekennen, sondern muss sich klar von ihrer Gruppe lossagen. Nehmen wir auch die Tatsache der Gegenpäpste als Mahnung, dass wir uns nur zur wahren katholischen Kirche bekennen und dass wir Betrüger als Betrüger zurückweisen. Und nehmen wir die Tatsache, dass auch Gegenpapst Nikolaus V. mächtige Unterstützung durch Kaiser und Volk hatte, als äußerst eindringliche Mahnung, ggf. mit sehr großer Aufmerksamkeit und Anstrengung zu prüfen, wo die wahre Kirche ist, und ob die staatliche Obrigkeit und die breite Volksmasse nicht einen Betrüger unterstützt. Zugegeben, die "Päpstin Johanna" ist nur eine äußerst dümmliche und schon vom ganzen historischen Rahmen vollkommen absurde Lügenpropaganda gegen die katholische Kirche. Aber einerseits zeigt die Erfindung, welche Abartigkeiten die Feinde Christi beim Rufmord fertigbringen, und anderseits zeigt die Verbreitung dieses Johanna-Märchens, wie bereitwillig, ja gierig selbst der absurdeste und niederträchtigste Rufmord noch von vielen aufgesogen und weiterverbreitet wird. Hüten wir uns von jedem Glauben und erst recht vor jeder Beteiligung an Rufmord.
    Ganz besonders beliebt ist die Ideologie, dass man sich aus den ganzen Streitigkeiten um das Papsttum heraushält und sich einfach direkt dem guten Hirten Jesus Christus unterwirft. Aber eben: Das ist eigentlich die Ideologie eines Martin Luther und Marcel Lefebvre. Es ist letztlich Selbstherrlichkeit, bei der nur der eigene Wille zählt. Aber selbst wenn man anderen und v.a. sich selbst einreden will, dass man doch nur ein einziges Dogma leugnet, z.B. die Regierungsgewalt der Papstes: Man gehorcht dann eben nicht mehr, man folgt dann eben nicht mehr dem guten Hirten Jesus Christus, der nach seiner Auferstehung die erhabene Würde des obersten Hirten an Petrus übertrug mit den Worten: "Weide meine Lämmer, weide meine Schafe."
    Nur durch die katholische Kirche kennen wir Christus wirklich. Die katholische Kirche hat die Lehren Christi von Anfang an verbreitet. Einige Jahrzehnte nach der Auferstehung Christi wurden die Evangelien und weitere Schreiben verfasst. Die katholische Kirche hat bestimmt, welche dieser Texte "Heilige Schrift" sind, also Gott zum Urheber haben, der die Autoren so beim Schreiben anleitete, dass die Bibel tatsächlich Wort Gottes ist. Und nur die Kirche hat die Vollmacht, den Bibeltext unfehlbar zu erklären, während in den nichtkatholischen Gemeinschaften lauter Widersprüche bestehen. Z.B.: Wie viele Sakramente hat Jesus Christus eingesetzt? Sieben, drei, zwei, keines? Ist eine sakramentale Lossprechung von Todsünden notwendig oder bloß freiwillig oder unmöglich? Was passiert mit dem Brot in der Eucharistie?
    Ich selbst habe erst nach langem, furchtbarem Herumirren zur katholischen Kirche gefunden. Ich war in einer Gruppe, die Gift und Galle gegen Christus spuckte. Beinahe wurde ich von Gift und Galle zerstört. Aber durch Christi Gnade wurde ich von Gift und Galle befreit. Der gute Hirt hat sich meiner erbarmt. Schaffen wir uns also ernsthaft und aufrichtig Klarheit über Einrichtung, Lehre und Heilsmittel der Kirche. Halten wir die Treue zu Einrichtung, Lehre und Heilsmittel der Kirche, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen Freude des Himmels. Amen.

    29.04.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
    Wieso sind die hier absolut klar verständlich u spielend leicht nachvollziehbar dargestellten Sachverhalte so schwer zu verstehen? Man muss wirklich ein durch u durch böswilliger u bösartiger Mensch sein, um weiterhin zu leugnen, dass mein Bruder Recht hat!