11.02.2019: Predigt 17.02.2019 (Septuagesima) - Lebensbeichte
Heute beginnt die Vorfastenzeit. Zu den kirchlichen Geboten gehört
die jährliche Beichte. Praktischerweise wird das Beichtsakrament
kurz vor dem Empfang der Osterkommunion empfangen. Zu jeder Beichte
gehört eine ehrliche, gründliche Gewissenserforschung, eine
übernatürliche, d.h. auf Gott bezogene Reue über alle schweren
Sünden, und der feste Vorsatz, niemals eine schwere Sünde zu
begehen. Alle noch nicht sakramental vergebenen schweren Sünden
müssen vollständig nach Art und Zahl gebeichtet werden. Zu jeder
Sünde gehört die klare Erkenntnis, dass man eine Sünde begeht.
Allerdings ist dafür auch die richtige Gewissensbildung notwendig.
Wer also die richtige Gewissensbildung nicht angemessen pflegt, der
lädt bereits mit dieser Nachlässigkeit Schuld auf sich. Die
angestrebte Unwissenheit, das Nicht-Wissen-Wollen, mindert niemals
die Schuld, sondern vermehrt sie üblicherweise noch.
Als ich mich vom Irrglauben der Sekte des sog. "Zweiten
Vatikanischen Konzils" abwandte und katholisch wurde, sagte mir ein
Sedisvakantist, ich hätte durch meinen früheren Irrglauben nicht
gesündigt, denn ich hätte ja nichts vom katholischen Glauben
gewusst. Diese Behauptung des Sedisvakantisten ist falsch. Denn
bereits in meiner "Vatikanum-2"-Zeit hätte ich den satanischen Wahn
durchschauen können und müssen. Z.B. habe ich sehr viel von zwei
Autoren gelesen: Walter Kasper, u.a. Verantwortlicher beim sog.
"Katholischen Erwachsenen-Katechismus", und Joseph Ratzinger, später
sog. "Papst Benedikt XVI.". Kasper und Ratzinger haben mich zutiefst
geprägt, und das war meine schwere Schuld, weil ich unkritisch, weil
ich denkfaul war und infolgedessen ihre Gotteslästerungen
nachgeplappert habe. Kasper lehrt (EidG (7)1983): "Dogmen können
durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig
sein" (148). Zur Erläuterung: Ein Dogma ist ein von Gott
geoffenbarter und vom kirchlichen Lehramt unfehlbar zu glauben
vorgelegter Glaubenssatz. Bereits durch Anzweifeln eines einzigen
Dogmas wird man zum Häretiker und verliert damit seine kirchliche
Mitgliedschaft. Folglich ist jeder Katholik durchaus einseitig,
oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig. Denn eben: Um
Katholik zu sein, muss man jedes Dogma glauben, auch die
einseitigen, oberflächlichen, rechthaberischen, dummen und
voreiligen Dogmen. Bei der Verkündigung der Dogmen war das von Gott
eingesetzte kirchliche Lehramt logischerweise auch durchaus
einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig. Und was
ist von Gott zu halten, auf dessen Offenbarung alle Dogmen notwendig
basieren? Können Dogmen, also Glaubenssätze, überhaupt wahr sein?
Kasper lehrt unmissverständlich (ebd.): "Grundsätzlich läßt sich
Wahrheit nie in einem Satz aussagen." Sagt Kasper in diesem Satz die
Wahrheit? Wenigstens grundsätzlich? Und gilt das grundsätzlich auf
für Glaubenssätze? Ein weiterer Meilenstein von Kasper: "Wenn wir
nach der Wahrheit des Glaubens fragen, dann dürfen wir nicht ein dem
Glauben fremdes Wahrheitsverständnis zum Ausgangspunkt nehmen. ...
Die Wahrheit ist vielmehr ein Geschehen" (60f). Ein großer Lobredner
auf Kaspers Ideologie, der Rotarier Jorge Bergoglio, verkündete als
sog. "Papst Franziskus" dementsprechend: "Die Wahrheit hat in keiner
Enzyklopädie Platz. Die Wahrheit ist eine Begegnung" (RV
08.05.2013). Und zu Joseph Ratzinger: Als sog. "Glaubenspräfekt"
verkündete er (TP 1982): "Wenn man nach einer Gesamtdiagnose für den
Text [Vatikanum 2, Gaudium et Spes] sucht, könnte man sagen, daß er
(in Verbindung mit den Texten über Religionsfreiheit und über die
Weltreligionen) eine Revision des Syllabus Pius' IX., eine Art
Gegensyllabus darstellt. [...] Begnügen wir uns hier mit der
Feststellung, daß der Text die Rolle eines Gegensyllabus spielt und
insofern den Versuch einer offiziellen Versöhnung der Kirche mit der
seit 1789 [also seit der Französischen Revolution] gewordenen neuen
Zeit darstellt. [...] Dies schließt ein, daß es keine Rückkehr zum
Syllabus geben kann" (398f.409). Das Wort "Syllabus" bedeutet
Sammlung, Zusammenfassung. Die Silbe als Zusammenfassung von
Buchstaben heißt im Englischen "syllable". Der Syllabus von Papst
Pius IX. ist eine Sammlung von Sätzen, die von der Kirche verurteilt
worden sind. Um die Wahrheit rein zu bewahren, ist es notwendig,
Irrlehren zu verurteilen, und das hat die Kirche deshalb zu allen
Zeiten getan. Der sog. "Papst Johannes XXIII." verkündete zur
Eröffnung von "Vatikanum 2" als die große Neuerung, dass die Kirche
nun nicht mehr verurteilen sollte, d.h. dass die Schafe nun den
Wölfen zum Fraß vorgeworfen werden sollten. Als Katholik muss man
den Syllabus annehmen, d.h. man muss die Lehren zurückweisen, die
von der Kirche verurteilt worden sind. Wenn man die im Syllabus
genannten häretischen Sätze nicht zurückweist, ist man ein Häretiker
und somit kein Mitglied der Kirche. Laut Ratzinger ist "Vatikanum 2"
ein "Gegensyllabus". In der V2-Gruppe kann "es keine Rückkehr zum
Syllabus geben". In der V2-Religion kann es keinen katholischen
Glauben geben. Und mit der Leugnung der kirchlichen
Heilsnotwendigkeit (UR 3) ist "Vatikanum 2" ausdrücklich häretisch,
d.h. niemand darf sich irgendwie zu V2 bekennen. Die Gruppe des
"Gegensyllabus" ist eine Gegenkirche, ihre Wurzel und ihr Wesen sind
antichristlich. Und trotzdem habe ich behauptet, dass die V2-Gruppe
die katholische Kirche sei. Mit dieser Falschbehauptung habe ich
ungeheuerlichen Schaden angerichtet. Damit habe ich mich mitschuldig
gemacht am satanischen V2-Wahn. Aber durch Gottes Gnade habe ich
meine Pflicht erkannt: Die teuflische Barbarei gilt es - soweite es
meine Kräfte zulassen - nun durch ein Leben der Buße nach meinen
Kräften gut zu machen. Dazu gehörte auch eine vollständige Beichte
meiner V2-Verirrungen. Mehrere Monate lang bereitete ich mich auf
diese Beichte vor. Ich ging sowohl mit dem notwendigen Ernst als
auch mit dem notwendigen Gottvertrauen mein bisheriges Leben in
Gedanken durch. Zusätzlich zu guten Beichtspiegeln waren gute
Standardwerke der katholische Theologie eine wichtige Hilfe,
namentlich der Katechismus des hl. Thomas von Aquin. Ich stellte
mich auch wieder der Erinnerung an die Verfehlungen, die ich
zwischenzeitlich aus dem Gedächtnis verdrängt hatte, und bereute sie
aufrichtig voller Abscheu und Ekel. Und nach dieser monatelangen
Vorbereitung konnte ich schließlich die gültige sakramentale
Lossprechung durch einen gültig geweihten Priester empfangen. Das
Leben in der Gnade ist der Weg zu wahrem Frieden und wahrem Glück.
In all dem Elend unserer irdischen Pilgerschaft, in dieser Zeit der
Verbannung, in diesem Tal der Tränen, bewahren wir den Blick für das
Wesentliche, nämlich dass wir Geschöpfe Gottes sind, und dass wir
dazu geschaffen sind, Gott zu erkennen, Gott in Liebe und Treue zu
dienen und zur ewigen Seligkeit zu gelangen. Wer in dieser von
Vatikanum 2 verseuchten Zeit noch das unschätzbare Glück hat, bei
einem gültig geweihten Priester beichten zu können, sollte diese
Möglichkeit nicht leichtfertig ausschlagen. In jedem Falle aber
sollte jemand, der sich schwerer Sünden bewusst ist, alle diese
Sünden sofort mit vollkommener Reue, d.h. aus reiner Liebe zu Gott
bereuen, und alle diese Sünden dann beichten, wenn sich die
Gelegenheit bietet, damit er dereinst teilhat an der ewigen Freude
des Himmels. Amen.
11.02.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
"In der der Vatikanum-2-Religion kann es keinen katholischen Glauben
geben!" DAS ist die profunde, entsetzliche Wahrheit! Mögen sich
diesen Satz doch all diese unsäglichen, begriffsunwilligen
Feiglinge, die sich über Aussagen vom selbsternannten "Kardinal"
Speckschwarte Marx ereifern, endlich hinter ihre Ohren schreiben!
Aber nein! Der einzige Feind, den es zu bekämpfen gilt, ist ja mein
Bruder! Und überhaupt, warum denn Beichte? Wir sind doch alle
Heilige (ausgenommen mein Bruder, dieser Pinkel, dieser Irre, dieser
rechtskräftig Verurteilte, der natürlich nicht!). Wir kommen alle,
alle in den Himmel. Gewiss! Und die Hölle? Diesen Quatsch gibt es ja
gar nicht...oder am Ende vielleicht doch? Ach was, prügeln wir
lieber auf diesen Lingen ein. Dann kann uns keine Hölle kriegen,
schließlich sind wir zahlenmäßig ja weit überlegen, und die
Mehrheit, die hat ja immer Recht! Nun, wir werden ja sehen...