08.07.2019 - Predigt 14.07.2019 (5. Sonntag nach Pfingsten)
          Abwegigkeit, katholische Kirche und Homosexualität
      
      »Nach vielen Jahren der Unterdrückung und Ausgrenzung
      homosexueller Menschen in der katholischen Kirche sieht der
      Mainzer Moraltheologe Stephan Goertz Anzeichen für eine
      vorsichtige Entspannung im Verhältnis zwischen Kirche und
      Homosexualität. Als Beleg führte er am Montagabend in der
      Mülheimer Akademie „Die Wolfsburg“ Aussagen von Papst Franziskus,
      die in einigen Bistümern geführte Diskussion um kirchliche
      Segnungsfeiern für Homosexuelle und einen normaleren Umgang mit
      dem Thema Homosexualität im theologischen Wissenschaftsbetrieb an.
      Unter der Überschrift „Ende eines Tabus?“ diskutierte Goertz mit
      dem Theologen und Sprecher Aidshilfe NRW, Guido Schlimbach, über
      Erfahrungen von und Perspektiven für homosexuelle Menschen in der
      Kirche. Auch Bischof Franz-Josef Overbeck hatte im Januar in einem
      Beitrag für die Zeitschrift „Herder-Korrespondenz“ eine neue
      Haltung der Kirche gegenüber Homosexuellen gefordert. ... Dass die
      Kirche Homosexualität ablehne, weil dies in Texten der Bibel und
      der theologischen Tradition begründet sei, ist für Goertz abwegig.
      „Von unserem heutigen Verständnis von Homosexualität reden wir
      seit maximal 150 Jahren, von daher kann kein mittelalterlicher
      Theologe zu diesem Thema etwas gesagt haben.“ In der Vorstellung
      früherer Menschen sei jeder Mensch heterosexuell gewesen – erst
      seit dem 19. Jahrhundert habe sich die Erkenntnis durchgesetzt,
      „dass von Natur aus ein bestimmter Prozentsatz von Männern und
      Frauen eine andere sexuelle Orientierung besitzt“. 1975 habe sich
      die Kirche erstmals offiziell zum Thema Homosexualität geäußert –
      „von einer ewig bestehenden Lehre kann man da nicht reden.“ Auch
      die Bibelstellen, die sich ausdrücklich gegen Sex von Männern mit
      Männern aussprechen, sind für Goertz mit Blick auf das heutige
      Verständnis von homosexueller Liebe und Beziehungen wenig
      hilfreich. Er nannte es „ein sehr bemerkenswertes Zeichen“, dass
      auch Papst Franziskus diese Stellen nicht mehr als Belege zitiere,
      wenn er sich zu Homosexualität äußere.«
      Das meldete vor einigen Wochen (28.05.2019) eine Gruppe eines sog.
      "Zweiten Vatikanischen Konzils", konkret ein sog. "Bistum Essen".
      In diesem sog. "Bistum Essen" war ich selbst zeitweilig sog.
      "Priesterkandidat". Also: Die Heilige Schrift, das Wort Gottes,
      ist gem. "Vatikanum-2"-Gruppe eine Quelle der Lüge, eine Quelle
      der Menschenverachtung. Jeder ist aufgerufen, die Moral der
      Heiligen Schrift abzulehnen und nach Möglichkeit ganz bewusst und
      ganz gezielt gegen die Heilige Schrift zu kämpfen. Die Stadt
      Sodom, die namensgebend war für die gleichgeschlechtliche Unzucht,
      wurde von Gott gestraft. Jesus Christus hat warnend auf dieses
      Strafgericht über Sodom hingewiesen. Auch die deutlichen Worte des
      Apostels Paulus über gleichgeschlechtliche Unzucht sind sehr
      bekannt. Gem. V2-Gruppe ist Gott schuld, dass zumindest einige
      Menschen "eine andere sexuelle Orientierung" besitzen. Trotzdem
      hat Gott bestimmt, dass die Sexualität der Fortpflanzung dienen
      soll: "Wachset und mehret euch". Also: Was nur wenige Jahre älter
      ist als 1975, ist gem. V2 falsch und ist deshalb radikal
      abzulehnen. Denn "Texte der Bibel und der theologischen Tradition"
      sind "abwegig". Die V2-Gruppe setzt das "Ende eines Tabus", sie
      setzt das Ende der Unterwerfung unter Gottes Gebot, das Ende der
      christlichen Religion überhaupt. Die V2-Gruppe steht für einen
      "Novus Ordo", für eine "neue Ordnung", auch für eine "neue Haltung
      gegenüber Homosexuellen". Die ganze Lehre, der ganze Kult der
      V2-Religion macht endlich und endgültig radikal Schluss mit Gott
      als höchstem Gesetzgeber. Die Heilsnotwendigkeit der Kirche wird
      in den V2-Statuten (Unitatis Redintegratrio 3) ausdrücklich
      geleugnet. Nun ist endlich und radikal endgültig das Ende gekommen
      für jegliche Unterdrückung und Ausgrenzung von Menschen, die dem
      göttlichen Gebot zuwiderhandeln. Verständlicherweise kämpft die
      V2-Gruppe nun mit absolut rücksichtsloser Brutalität gegen den,
      der noch auf die Offenbarung Gottes hinweist. Denn der eigentliche
      Feind der V2-Gruppe ist Gott selbst, und weil man ihn nicht direkt
      ausrotten kann, rottet man nach Kräften ganz bewusst und ganz
      gezielt den aus, der noch Gott dient.
      Papst Pius XI. schreibt in seiner Enzyklika (Casti connubii, 1930)
      über die Ehe: "Nicht von Menschen ist die Ehe eingesetzt und
      wiederhergestellt worden, sondern von Gott. Nicht von Menschen,
      sondern vom Urheber der Natur selbst, von Gott, und vom
      Wiederhersteller der Natur, Christus dem Herrn, ist sie durch
      Gesetze gesichert, ist sie gefestigt und erhöht worden. Diese
      Gesetze können also in keiner Weise dem Gutdünken von Menschen,
      keiner entgegenstehenden Vereinbarung, auch der Gatten nicht,
      unterworfen sein ... Durch die Ehe werden also die Gatten der
      Seele nach verbunden und verschmolzen, und zwar eher und inniger
      als dem Leibe nach, und nicht durch vorübergehende Sinneserregung
      oder bloße Gemütsbewegung, sondern durch überlegten und festen
      Willensentschluss: und aus dieser Verschmelzung der Seelen
      erwächst, so hat es Gott bestimmt, das heilige und unverletzliche
      Eheband ... Die erste Stelle unter den Gütern der Ehe nimmt also
      das Kind ein. In der Tat, so hat es der Schöpfer des
      Menschengeschlechtes, der sich in seiner Güte zur Weitergabe des
      Lebens der Menschen als seiner Gehilfen bedienen wollte, selbst
      gelehrt, indem er im Paradies bei der Einsetzung der Ehe zu den
      Stammeltern, und in ihnen zu allen künftigen Gatten, sprach:
      „Wachset und mehret euch und erfüllet die Erde."«
      Das also ist die beständige katholische Lehre, die gem. V2
      "abwegig" ist und die ungerechterweise "Unterdrückung und
      Ausgrenzung" verursacht hat. Die echte katholische Kirche, die
      wahre katholische Lehre hat Menschen gezwungen, gegen ihre
      homosexuelle Natur, also unnatürlich, also widernatürlich zu
      handeln. Denn niemand darf gegen die Natur handeln, und wenn ein
      Homosexueller heiraten würde, würde er gem. V2 ein Verbrechen
      gegen die natürliche Ordnung begehen. Aber woran erkennt jemand
      seine sexuelle Orientierung? Und was ist, wenn jemand, der einem
      Partner in einer "kirchlichen Segnungsfeier" ewige Treue
      geschworen hat, seine sexuelle Orientierung ändert? Was ist, wenn
      sich das Gewissen regt? Wodurch wurde man zu seiner Partnerschaft
      geführt? Durch "vorübergehende Sinneserregung oder bloße
      Gemütsbewegung"? Oder "durch überlegten und festen
      Willensentschluss", Gottes Willen zu tun, konkret dem Auftrag
      Gottes zu folgen: "Wachset und mehret euch und erfüllet die Erde"?
      Aus welchen Motiven heraus hat man das "Ende eines Tabus" und
      "eine neue Haltung der Kirche gegenüber Homosexuellen gefordert"?
      Dieser angeblich "normalere Umgang mit dem Thema Homosexualität"
      ist zwar wirklich "ein sehr bemerkenswertes Zeichen". Aber auch
      dieses "sehr bemerkenswerte Zeichen" ist nur ein Mosaikstein im
      Gesamtbild der "Vatikanum-2"-Gruppe. V.a. aber ist der Umgang der
      Welt mit der V2-Gruppe "ein sehr bemerkenswertes Zeichen": Man
      nimmt es hin, man befürwortet es, ja man unterstützt es, wenn die
      göttliche Offenbarung des Alten und Neuen Testaments, wenn die
      Jahrtausende alte beständige Lehre der Kirche öffentlich als
      "abwegig", ja als "menschenverachtend" hingestellt wird. Es
      stimmt: Sodom wurde für die Sünde der gleichgeschlechtlichen
      Unzucht bestraft. Aber was erwartet diejenigen , die "Vatikanum 2"
      hinnehmen, befürworten, ja unterstützen? Amen.
      
      08.07.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
      Mutig, grandios, einzigartig und unwiderlegbar richtig - mit einem
      Wort: Katholisch! Bravo, geliebter Bruder! Der ganze Himmel steht
      auf Deiner Seite!