10.10.2023 - Holocaust und Papst Pius XII.
    Pressemitteilung / Predigt 15.10.2023
    
    "Seit Jahrzehnten beschäftigt nicht nur die katholische Kirche die
    Frage, was Papst Pius XII. vom Holocaust wusste - und warum er sich
    nicht energisch dagegen stellte. Ein Brief schafft nun Klarheit." So
    eingangs im Artikel "Papst Pius XII. und der Holocaust", Tagesschau,
    08.10.2023. Weiter heißt es: »Die alarmschlagende Botschaft im
    Schreiben an das Sekretariat von Papst Pius: Die Nazis machten
    "tatsächlich ernst" mit der Ausrottung der Juden und Polen.«
    Zunächst: Giovanni Coco hatte im vatikanischen Archiv einen Brief
    entdeckt, datiert auf den 14. Dezember 1942. Darin geht es laut
    Artikel um "Informationen, die im Widerstand kursierten". Was
    irgendwo "kursiert", muss deshalb noch nicht absolute Wahrheit sein.
    Jeder kann selbst Nachforschungen anstellen zu Themen wie
    Vergasungen in Dachau, Judenseife, Herman Rosenblat und Misha
    Defonseca. Im ARD-Text "Auschwitz - Geschichte einer Todesfabrik"
    heißt es: "Nach dem Krieg vermutete man zunächst 2,5 bis 4 Millionen
    Tote, da die Nazis die Zahlen offenbar selbst übertrieben hatten.
    Heute gehen Forscher davon aus, dass mindestens 1,3 Millionen
    Menschen nach Auschwitz deportiert wurden." Revisionismus, d. h. die
    Überprüfung von Informationen, die kursieren, ist somit zwingend
    notwendig. Der Tagesschau-Text beschreibt den Brief: "Ein Dokument,
    in dem der Vatikan darüber informiert wurde, dass täglich die
    Leichen von 6.000 Menschen, vor allem Juden und Polen, vernichtet
    werden in den SS-Verbrennungsöfen in der Nähe von Rawa Rus‘ka, also
    im Vernichtungslager Belzec." Täglich 6.000 Leichenverbrennungen.
    Eine wahrlich überwältigende Zahl, wenn in Deutschland mit über 80
    Millionen Einwohnern täglich nur ca. 2.300 Menschen sterben. Unklar
    ist, auf welchen Zeitraum sich dieses "täglich" bezieht. Zudem muss
    man bei Todeszahlen immer fragen, wie alt und ggf. krank die
    Verstorbenen waren, und v. a. zählt jeweils die genaue Todesursache.
    Nicht jeder Tote ist Opfer eines Gewaltverbrechens, und jeder Mensch
    ist dem Tod unterworfen. Aber 6.000 Leichenverbrennungen beim
    Konzentrationslager Belzec? In heutigen hochmodernen Krematorien
    werden Leichen in einem Sarg bei ca. 1.200 Grad Celsius
    eingeäschert, Durchschnittsdauer 90 Minuten. Revisionisten geben
    normalerweise zu, dass in den Konzentrationslagern der Nazis andere
    technische Ausrüstungen bestanden als in heutigen hochmodernen
    Krematorien. Auch glauben nicht alle Revisionisten, dass die
    damalige Leichenverbrennung erheblich kürzer dauerte als heute. Ist
    es möglich, dass Papst Pius XII. zweifelte an der Glaubwürdigkeit
    der "Informationen, die im Widerstand kursierten"? Jedenfalls geht
    es ja um genau diese Frage: Was wusste Papst Pius XII.? Besteht
    jetzt tatsächlich Klarheit, dass Papst Pius XII. wusste, dass 6.000
    Leichenverbrennungen täglich im Konzentrationslager Belzec nicht nur
    ein Gerücht, sondern Realität waren? Und nochmals: Die ARD selbst
    meldete: "Nach dem Krieg vermutete man zunächst 2,5 bis 4 Millionen
    Tote, da die Nazis die Zahlen offenbar selbst übertrieben hatten."
    In jedem Falle wusste der Papst, dass Menschen zu Übertreibungen
    fähig sind. Und manche kennen das Zitat: "Das erste Opfer des
    Krieges ist die Wahrheit." Was also sollte der Papst mit diesen
    Informationen, die laut Brief "im Widerstand kursierten", anfangen?
    Was waren diese Informationen eigentlich wert? Wieder der
    Tagesschau-Text: "Coco weist darauf hin, dass Lothar König, der
    Kurier des Kreisauer Kreises, in dem Brief auch um Stillschweigen
    und Vorsicht bittet. Möglicherweise, meint Coco, liege darin eine
    weitere Erklärung für das öffentliche Schweigen Pius' zu den
    Naziverbrechen." Also im Grunde lautet doch wohl die eigentlich
    "alarmschlagende Botschaft" des Briefes, dass der Papst bei
    Äußerungen über das Nazi-Regime vorsichtig sein möge. Was immer du
    tust, das solltest du klug tun, und beachte das Ende. Spätestens
    jetzt muss man sich fragen, inwiefern dieser Brief "Klarheit
    schafft", ja weswegen dieser Brief überhaupt eine Erwähnung bei der
    Tagesschau wert war. Ganz klar ist: Es wird hier wieder ein Vorwurf
    aufgewärmt, der erst kurz nach dem Tod von Pius XII. aufkam, aber
    seitdem hartnäckig propagiert wird: das Schweigen zu und v. a. die
    Schuld des Papstes an der Ermordung von sechs Millionen Juden. Eine
    zentrale Rolle spielt dabei das Theaterstück von Rolf Hochhuth, Der
    Stellvertreter. Im März 1963 veröffentlichte der Präsident des
    Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karl Fürst zu Löwenstein,
    eine Erklärung: »Die deutschen Katholiken können nur traurig und
    beschämt davon Kenntnis nehmen, daß im freien Westberlin ein
    Theaterstück "Der Stellvertreter" aufgeführt wird, in dem das
    Andenken Papst Pius' XII., dessen wir in größter Liebe und Verehrung
    gedenken, auf das häßlichste verunglimpft wird. ... So soll einer
    der edelsten Männer, den unsere Generation hervorgebracht hat, zum
    Schuldigen gestempelt werden für das, was Deutsche getan ... Wenn
    aber wir als Deutsche uns so ein Theater gefallen lassen, ohne es
    erbittert abzulehnen, machen wir uns wieder einmal anstößig vor
    aller Welt.« Im Mai 1963 gab es wegen des Hochhuth-Theaters eine
    Kleine Anfrage von mehreren Bundestagsabgeordneten: "Muß es die
    Freunde unseres Volkes nicht befremden, wenn gerade von deutscher
    Seite in Papst Pius XII. eine Persönlichkeit angegriffen wird, die
    nicht nur den Juden während der Verfolgung durch das Naziregime
    tatkräftig geholfen, sondern auch während der gesamten Zeit ihres
    Wirkens dem deutschen Volk besonders nahegestanden hat?" Der
    Bundesminister des Auswärtigen antwortete: "Der verstorbene Papst
    hat bei verschiedenen Gelegenheiten seine Stimme gegen die
    Rassenverfolgung im Dritten Reiche erhoben und so viele Juden wie
    möglich dem Zugriff ihrer Verfolger entzogen. ... Dies macht eine
    Herabsetzung seines Andenkens gerade von deutscher Seite besonders
    unverständlich und bedauerlich." Der Germanist und
    Literaturwissenschaftler Wilhelm Grenzmann verfasste für die
    Deutsche Zeitung einen längeren Artikel über Hochhuths
    "Stellvertreter", Überschrift: "Blinder Haß auf Pius XII." Darin
    zitiert Grenzmann den Oberrabbiner von Rom, Elio Toaff: "Mehr als
    jeder andere haben wir Gelegenheit gehabt, die große mitfühlende
    Güte und Hochherzigkeit des Papstes während der Unglücksjahre der
    Verfolgung und des Terrors zu erfahren, damals, als es schien, daß
    es nunmehr für uns keinen Ausweg mehr gebe." Also das Narrativ von
    einer Schuld des Papstes an der Judenverfolgung kam ohnehin erst
    nach seinem Tod auf. Und auch jetzt geht es in Wahrheit gar nicht um
    irgendeinen Brief, der ohnehin nicht wirklich informativ ist. Der
    Tagesschau-Text fragt: "Was bedeutet das für die Seligsprechung?"
    Die Tagesschau behauptet permanent, dass die Gruppe des sog.
    "Zweiten Vatikanischen Konzils" die katholische Kirche sei. Die
    echte katholische Kirche wird durch den Schmutz gezogen, nicht
    zuletzt durch die Verunglimpfung ihres bislang letzten Papstes, Pius
    XII. Der Novus Ordo, die Neue Weltordnung von Vatikanum 2, baut auf
    lauter Lügen auf, und gerne bedient sich die V2-Gruppe der
    Verleumdung (AG Dorsten, 7 Ls-29 Js 74/08-43/11). Irgendeine sog.
    "Seligsprechung" seitens der V2-Gruppe ist für Katholiken
    bedeutungslos. Zudem spricht sich die V2-Gruppe obendrein im
    Hauruck-Verfahren selbst heilig. Für den sog. "Konzilspapst"
    Giovanni Battista Montini, Pseudonym Paul VI., gestorben 1978,
    eröffnete Wojtyla 1993 das "Seligsprechungsverfahren". Nach
    Vorarbeit durch Ratzinger 2012 besorgte Bergoglio 2014 die
    "Seligsprechung" und 2018 die "Heiligsprechung". Beenden wir den
    blinden Hass auf Pius XII. Verkünden wir den Wahlspruch von Pius
    XII.: Opus iustitiae pax - Gerechtigkeit schafft Frieden. Amen.