20.08.2021 -Hexenwahn und Schutzimpfung
        Pressemitteilung
    "Man kann fast sagen, das ist eine Hexenjagd auf die Personen, die
    geimpft sind" (Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (ehemals SPD),
    zit. von BR, Corona: Politiker in Sachsen-Anhalt missachten
    Impf-Reihenfolge, 06.02.2021). Die Metapher "Hexenjagd" ist beliebt
    in vielen Zusammenhängen, auch bzgl. Corona resp. Impfungen. Ist
    diese Wortwahl empfehlenswert?
    "Hexenwahn" gehört neben "Kreuzzügen" und "Ablasshandel" zu den
    beliebtesten Schlagworten resp. Totschlägern für
    Verleumdungskampagnen gegen die katholische Kirche. Generell gilt:
    Viele haben keinerlei Ahnung von diesen Themen. Allerdings sind
    weder Lüge noch Nicht-Wissen-Wollen (ignorantia affectata)
    hinreichende Gründe, um die Wahrheit abzulehnen resp. zu bekämpfen.
    Bevor man eine Meinung übernimmt und v.a. weiterträgt, ist man
    streng verpflichtet, sich moralische Gewissheit über ihre
    Richtigkeit zu verschaffen - man muss sie vernünftigerweise für wahr
    halten. Für Themen wie Hexenverfolgung, Hexenhammer, Kreuzzüge,
    Ablassbriefe etc. gibt es zuverlässige, für jeden zugängliche
    Literatur, z.B. Pater Meinrad Bader, "Lehrbuch der
    Kirchengeschichte", kostenlos via glaubenskunde.
    Konkret bzgl. Hexenglauben muss man verschiedene Elemente
    unterscheiden. Die "Zauberkraft" der Hexen ist eine reine
    Wahnvorstellung. Es gibt keine "Magie". Jedes Geschöpf ist begrenzt,
    so dass es nur insoweit wirken kann, wie Gott es zulässt. Auch der
    Teufel ist nur ein Geschöpf. Erst durch die Freiheit Gottes sind
    Wunder, also die Durchbrechung der Naturkräfte, möglich. Wunder
    beglaubigen, dass ein göttlicher Ursprung vorliegt. Deshalb wirkte
    Jesus Wunder, und deshalb sind Wunder bei Heiligsprechungen von
    Bedeutung. Völlig anders sind dämonische Täuschungen. Alle
    "Zauberei" ist nur ein Gebrauch der in den Gegenständen bereits
    natürlich vorhandenen Möglichkeiten. "Zauberer" sind
    "Illusionisten", sind "Taschenspieler"; "Magier" täuschen durch
    Geschicklichkeit die Sinne des Publikums. Man mag solche
    Fingerfertigkeiten zu Unterhaltung anschauen, aber man darf sie
    nicht als "magisch" missverstehen. Namentlich im Zusammenhang mit
    Computern wird gerne von Magie gesprochen. So mancher esoterische
    Hippie war begeistert von der aufkommenden Halbleitertechnik, und
    die (Alb-) "Traumwelt" des Filmes ist mehr und mehr durchsetzt von
    Computertricks, von der Täuschung.
    Eine andere Sache ist der "Pakt mit dem Teufel": Es kann durchaus
    sein, dass ein Mensch dem Satanismus huldigt. Es gibt okkulte
    Rituale. Es gibt Menschenopfer. Und satanische Rituale sind selbst
    dann abzulehnen, wenn man sie z.B. nur aus Spaß an der Folter
    betreibt.
    Zudem: Hexen werden oft in Zusammenhang gebracht mit sog.
    Zaubertränken - für Schutz, für Heilung, für Vergiftung. Hier gilt:
    Beim Einflößen von jeglichen Substanzen ist bereits grundsätzlich
    Vorsicht geboten. Selbst ganz ohne Bezeichnung Zaubertrank ist zu
    fragen: Dient die Substanz wirklich dem Schutz oder der Heilung? Und
    wenn Ermordung Unschuldiger die Intention ist, dann ist die
    Verwendung eines solchen Tranks schon wegen dieser Intention in sich
    schlecht. Wenn man hinsichtlich Schutz- oder Heilungswirkung
    irgendeines Trank nicht die Forderung der moralischen Gewissheit
    einhält, die namentlich durch vorsichtige Tests gewährleistet sein
    muss, dann ist die ist Verwendung eines solchen Tranks schon wegen
    dieses eklatanten Risikos in sich schlecht. Und wenn man irgend
    etwas gegen jede Tatsache, gegen jede Vernunft als Rettung, als
    Erlösung im latenten oder expliziten religiösen Sinne anpreist oder
    sogar aufzwingt, dann ist das dämonische Entmenschlichung.
    Die Beliebtheit resp. Wichtigkeit von Menschenopfern im Satanismus
    kann n.b. auch umgesetzt werden durch Ausschlachten von
    abgetriebenen Kindern oder von Kindern, die - ggf. sehr früh - nur
    dafür lebend geboren werden, um ihre Zellen zu missbrauchen. Wer dem
    Okkultismus verfallen ist, wer an Vampire, Zombies usw. glaubt, wer
    sich selbst gar für so etwas hält oder andere dazu machen möchte,
    der wird sich wohl nicht scheuen, menschliche Zellen auch für
    "Zaubertränke" zu verwenden bzw. sie als Bestandteil dieser
    "Zaubertränke" sich und anderen einzuflößen. Viele hochrangige Nazis
    waren fanatische Satanisten, cf. die okkulten Rituale auf der
    Wewelsburg. In ihrer Menschenverachtung gingen die Nazis über
    Millionen von Leichen. Dies zur Behauptung: "Religion ist
    Privatsache".
    Der Hexenwahn wurde genährt von Propaganda. Friedrich Spee forderte:
    Cautio criminalis - Vorsicht bei Hexenprozessen. Denn im Wahn bleibt
    die Wissenschaft auf der Strecke, sie wird aktiv unterdrückt und
    bekämpft: Man will nur Lug und Trug. Und aus welchen Motiven und mit
    welchen Inhalten auch immer: Lug und Trug sind schlecht. Zu den
    notwendigen Fundamenten einer gesunden Gesellschaft gehört die
    Anerkennung der Realität und die Anwendung der Vernunft. Wo die
    moralische Gewissheit, wo die vernünftige Meinungsbildung nicht
    angestrebt und gepflegt wird, lädt der Mensch schwere und schwerste
    Schuld auf sich. Hexenjagd und sonstiger Wahn blüht dort, wo die
    Verbreitung von Tatsachen und logisches Denken behindert werden.
    Die Impfpolitik der Nazis, das Schicksal von Nazi-Größen nach 1945,
    Eugenik und Transhumanismus, Impfdurchbrüche und Impfschäden, der
    Freimaurer Edward Jenner und der Rotarier Jorge Bergoglio und vieles
    andere wäre im Zusammenhang mit dem Begriff "Schutzimpfung" wohl
    auch eine Untersuchung wert. Doch bereits jetzt erscheint es nicht
    ratsam, einen inflationären Sprachgebrauch von "Hexenjagd" zu
    fördern, auch bzgl. Coronavirus und Covid-19.