Pressemeldung 20.11.2017: Richtigstellung zur angeblichen
          Klarstellung durch die Neue Zürcher Zeitung
    
      "Papst Franziskus ist kein Häretiker" - so titelte die Neue
      Zürcher Zeitung (nzz.ch) am 18.11.2017; Untertitel: "In der
      katholischen Kirche wird über die Zulassung von wiederverheiratet
      Geschiedenen zur Kommunion gestritten. Kritiker stellen den
      Pontifex öffentlich unter Häresieverdacht – zu Unrecht. Eine
      Klarstellung." Der Autor Jan-Heiner Tück wird dort vorgestellt als
      "Professor am Institut für Systematische Theologie der
      katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien". Der
      NZZ-Artikel strotzt dabei nur so von schwersten Fehlern, die
      selbst bei blutigsten Anfängern der Theologie absolut
      unentschuldbar wären. Einige Hinweise:
      1. Wie selbstverständlich wird Jorge Bergoglio als "Papst
      Franziskus" ausgegeben, obwohl er in Wahrheit ja nur das sichtbare
      Oberhaupt der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2)
      ist. Wenn für Jorge das Prädikat "Papst" gebraucht wird, dann
      allenfalls in Analogie zu Wortschöpfungen wie Modepapst,
      Designer-Papst o.ä.; n.b. werden auf Jorge wirklich Titel wie
      Medienpapst oder Wirtschaftspapst angewendet. Zugegeben, niemand
      hält Jorge ernsthaft für den Papst, also das sichtbare Oberhaupt
      der katholischen Kirche. Aber eben: Fast niemand hat sich
      ernsthaft mit der katholischen Lehre beschäftigt, d.h. fast
      niemand ist überhaupt diesbzgl. zu einem ernsthaften Urteil
      befähigt / berechtigt. Im allgemeinen grassiert nur gewollte - und
      somit schuldhafte - Unwissenheit. In dieser ihrer "ignorantia
      affectata" verweisen die Ignoranten gerne auf "die Lehre der
      Kirche" oder "das Kirchenrecht"- wohlgemerkt ohne dazu irgendeine
      konkrete und somit nachprüfbare Fundstelle zu nennen, z.B. eine
      konkrete Nummer aus dem "Denzinger", dem "Neuner-Roos", dem Codex
      Iuris Canonici, eine Seitenzahl aus dem "Diekamp-Jüssen" o.ä. Oft
      ist die angebliche "Kirchenlehre" entweder gar nicht in diesen
      Werken enthalten oder aber dort sogar ausdrücklich verurteilt.
      Etwas anders liegt es bei den Funktionären der V2-Gruppe. Die
      dortigen "Priester" und "Bischöfe" sind zwar normalerweise nicht
      sakramental geweiht, sondern nur Laien, aber sie sind
      "Eingeweihte" wenigstens insofern, als ihnen klar ist, dass die
      V2-Gruppe eine bloße Kirchensimulation ist, die durch ihre
      Verwendung des Titels "katholische Kirche" schuldig ist wegen
      Missbrauchs von Titeln / Amtsanmaßung. Oft genug gehören die
      V2-Spitzen, darunter Jorge höchstpersönlich, aber z.B. auch
      Reinhard Marx sowie unzählige BRD-Politiker und Richter zu
      kirchlich verurteilten Organisationen wie Rotary. Insofern muss
      grundsätzlich bei jeder Publikation in der Wahrheitspresse, ganz
      sicher aber bei einem eigenen Artikel wie hier in der NZZ, eine
      Klarstellung erfolgen. Bereits beim unverzichtbaren Fundament für
      jede weitere Klarstellung leistet Tück das genaue Gegenteil.
      2. Tück erwähnt hier nur die "Correctio filialis", die "Kindliche
      Zurechtweisung wegen Verbreitung von Häresien" vom September 2017.
      Tatsächlich fand diese "Correctio" in den Medien ein sehr starkes
      Echo, wie eine Nachrichten-Suche nach "Papst Häresie" zeigt. 
      Aber bereits vor über einem Jahr, im Juni 2016, schickten mehrere
      V2-"Theologen" an Angelo Sodano eine "kritische Analyse",
      derzufolge in "Amoris laetitia" häretische Behauptungen enthalten
      seien. Dieses ältere Schreiben wurde allerdings kaum beachtet.
      Jedenfalls steht fest, dass es zahlreiche Vorwürfe wegen resp.
      gegen "Amoris laetitia" gibt - und nicht nur den einen, dass Jorge
      die Kommunion für Ehebrecher legitimiert und somit die kirchliche
      Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe faktisch leugnet. Also um
      einen Text mit "Franziskus ist kein Häretiker" zu überschreiben,
      müsste Tück zum allermindesten alle jene Vorwürfe im einzelnen
      vollständig geprüft und widerlegt haben, die in der "Analyse" von
      2016 und in der "Correctio" von 2017 vorgebracht werden. Damit hat
      Tück bereits das Thema vollkommen verfehlt: Note ungenügend.
      3. Das eigentliche Elend aber ist, dass es hier gar nicht um die
      Frage eines "Papa haereticus" geht, denn eben: Jorge ist nur das
      sichtbare Oberhaupt der V2-Gruppe. Die V2-Gruppe definiert sich
      wiederum selbst über ihr "Vatikanum 2", und dies ist nun einmal
      unanfechtbar häretisch: Das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der
      Kirche wird ausdrücklich geleugnet (Unitatis Redintegratio 3).
      Damit fällt die V2-Gruppe in sich vollkommen zusammen: Sie besitzt
      nicht die Wesensmerkmale der Kirche Christi (einig, heilig,
      katholisch, apostolisch) und kann dementsprechend auch gar nicht
      die wahre Kirche sein. Und das Bundesverfassungsgericht hat auch
      unanfechtbar festgestellt, dass die V2-Gruppe eine häretische
      Gemeinschaft ist (zu LG Hanau, 2 S 231/79). Wer sich also zur
      V2-Gruppe bekennt, und sei es nur als eingetragenes V2-Mitglied,
      steht außerhalb der Kirche. Also auch mit seiner absoluten
      Begriffsverwirrung "katholische Kirche" statt "V2-Gruppe" hat Tück
      das Thema vollkommen verfehlt: Note ungenügend.
      4. Tück leistet im Endeffekt nur verwirrende Slogans wie:
      "Doktrinäre Kaltherzigkeit und liberale Gleichgültigkeit sind
      keine guten Ratgeber, wenn Menschen in schwierigen Lebenslagen
      geholfen werden soll." "Doktrinäre Kaltherzigkeit"? Soll man also
      auch mal eine fünf gerade sein lassen; konkret: Soll man also
      Ehebruch mal als "Nicht-Ehebruch" ausgeben dürfen? Soll jetzt
      nicht mehr die Wahrheit befreien, sondern die Unwahrheit? Hat
      Jesus die Ehebrecher seliggepriesen? Oder hat er diejenigen
      seliggepriesen, die - bei sich oder bei anderen - Sünden
      verharmlosen oder leugnen? Tück verwendet im Artikel zweimal den
      Begriff "Spielräume". Und tatsächlich: Die V2-Gruppe zeigt sich
      quasi als permanenter Abenteuer-Spielplatz, als Trümmerhaufen, wo
      gnadenlos alle Elemente des Christentums besudelt und entstellt
      werden. An die Stelle des Messopfers ist eine gnadenlose, zutiefst
      gotteslästerliche Experimentierfreude mit "Karnevalsmessen",
      "Rockmessen" usw. usf. getreten, und so will man auch in der Ehe
      "Spielräume".
      Inwiefern man die Ehebrecher-Kommunion als "Praxis der
      Barmherzigkeit" werten darf oder gar muss, erklärt Tück nirgends,
      wohl wissend um die Tatsache, dass es ja gerade kein Zeichen von
      Barmherzigkeit ist, Schuld zu leugnen, wo sie eindeutig besteht.
      5. Besonders bizarr bzw. langweilend ist die auch jetzt von Tück
      wieder aufgewärmte "Gegenüberstellung": "progressive Reformer
      hier, traditionalistische Verweigerer dort". In diesem
      "Spielraum", d.h. Trümmerfeld V2-Gruppe gibt es zwar ein
      permanentes Schattenboxen zwischen "reformoffenen" "Progressiven"
      und "traditionalistischen" "Konservativen" - aber das sind nur
      zwei Seiten ein und derselben falschen Münze. Speziell zu Ikonen /
      Idolen des "Traditionalismus" wie Marcel Lefebvre wird gerne
      unterschlagen, dass dieser sämtliche V2-Texte eigenhändig
      unterschrieben hatte, auch wenn er dies später bzgl. zweier Texte
      leugnete, darunter aber nicht bzgl. des o.g. Unitatis
      Redintegratio. Somit wird dann auch gerne unterschlagen, dass
      Kritik an Lefebvre seitens "Progressisten" oft vollkommen
      berechtigt und notwendig ist. D.h. innerhalb der V2-Gruppe gibt es
      kein Entrinnen aus dem Teufelskreis.
      Fazit: Auch mit dem Tück-Artikel leistet die Wahrheitspresse
      keinerlei Klarstellung. Es bleibt also weiterhin die Aufgabe, sich
      zuverlässig über die kirchlichen Dokumente einerseits und die
      V2-Dokumente anderseits zu informieren.