• Gesund und fit im Alter / Filmkritik
  • Filmrezension: Marvel Studios' Avengers: Endgame - Chris Evans

    24.08.2019 - Filmkritik
    Marvel Studios' Avengers: Endgame (2019) - Robert Downey Jr., Chris Hemsworth


    1,0 von 5 Sternen

    Absurde Langeweile
    "Der erfolgreichste Film aller Zeiten!" Depressive Heulsusen und resignierte Egomanen retten - nein, nicht die Welt, sondern das Dahinvegetieren in dieser Erdenzeit.
    Thanos hat Verlust und Tod gebracht hat und nennt sich selbst "inevitable" / "unvermeidbar" (17:55). Nun: Verlust und Tod *sind* in dieser Welt unvermeidbar. Ja, Thanos ist ein Massenmörder, er begeht schweres Unrecht. Aber dadurch, dass man einen Massenmörder tötet, macht man die Welt noch nicht unbedingt viel besser. Ja, der Staat muss Ungerechte bestrafen. Aber das ist nur ein Teil seiner eigentlichen Aufgabe, nämlich: Verhältnisse zu schaffen und zu fördern, damit das menschliche Dasein zur Entfaltung, zur Blüte gelangen kann. Wenn nur das Dahinvegetieren gesichert werden soll, dann ist das Sklaverei.
    Captain America schwärmt vom "Weitermachen" (20:30) - aber womit? Mit dem Dahinvegetieren! Echt super! Cap ist ein Idol - wie auch der Rest seiner massiv mimosenhaften Selbstmitleid-Truppe "Avengers": ein Idol für solche, die nichts aus ihrem Leben machen wollen.
    Thanos spricht: "Es ist getan - und das wird auf ewig so sein" (17:50). Ein wahres Wort: Ewig still steht die Vergangenheit. Nur wird dann im Film ewig lange pseudowissenschaftlicher Schwachsinn gefaselt. Hey - bei Märchen, Science-Fiction etc. nimmt man selbstverständlich viel absurden Schwachsinn in Kauf - aber dieser Schwachsinn darf dann nicht permanent und penetrant in pseudowissenschaftlichem Gelabere breitgetreten werden. Hulk durch Gammastrahlen - whatever. Thor aus dem Weltall - whatever. Zeitmaschine - whatever. Alles abgehakt. Aber mit diesen absurden Zutaten jetzt bitte: Plot! Handlung! Geschichte! Gerne mit guter Choreographie, mit schönen Bildern usw. Aber kein langes absurdes Gelabere mehr.
    Der Film ist eigentlich kaum Action-Film, kaum Popcorn-Kino. Die recht wenigen Haudrauf-Szenen wirken einfallslos, auf die man genauso hätte verzichten können wie auf den restlichen Film.
    Stattdessen ist der Film v.a. ödes, peinliches Gelabere, v.a. das Selbstmitleid und die Zeitreisen-"Wissenschaft". Besonders subtil sind zwei Szenen:
    Iron Man entdeckt die Möglichkeit der "weltrettenden" Zeitreise. Sein Kommentar: "Shit" / "Scheiße" (38:35).
    Hawkeye kommt zum "weltrettenden" Seelenstein. Sein Kommentar über den dortigen Wächter, der das "Opfer einer Seele" verlangt: "Jesus! Maybe he's making this shit up" / "Gott! Vielleicht denkt er sich den Scheiß bloß aus" (1:45:40).
    Damit lässt sich wohl das ganze Fazit dieses Films ausdrücken: Gott ist Scheiße. Nur die Materie ist alles (s. die Infinity-Steine), die Menschen retten nur mit dieser Materie die Welt, nur um materialistisch dahinzuvegetieren. Dieser Nihilismus würde jedenfalls eine Frage beantworten: Warum wurde so ein langweiliger Müll "der erfolgreichste Film aller Zeiten"?

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