Pressemeldung 08.01.2018: Die
Heilsnotwendigkeit der Wassertaufe
Kann die Wassertaufe (baptismus aquae /fluminis) durch die
Begierdetaufe (baptismus flaminis / desiderii) oder die Bluttaufe
(baptismus sanguinis) ersetzt werden, oder ist die Möglichkeit
einer Bluttaufe / Begierdetaufe eine Häresie? Die Fakten:
1. Einer der bekanntesten Katechismus-Autoren war Joseph Deharbe
(1800 - 1871). Sein Katechismus wurde nach seinem Tod
weiterbearbeitet und blieb bis 1955 in Deutschland Standard. In
der deutsch-englischen Ausgabe v. 1892 heißt es: »Das erste und
wichtigste Sakrament ist die Taufe. [...] Weil ohne die Taufe
niemand selig werden kann. [...] Die Taufe wird ertheilt, indem
man Wasser über das Haupt des Täuflings gießt und zugleich die
Worte ausspricht: Ich taufe dich im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes." [...] Wenn die Wassertaufe
unmöglich ist, so kann sie durch die Begierdetaufe und Bluttaufe
ersetzt werden.«
2. Einer der bekanntesten Kirchenrechtler war Heribert Jone (1885
- 1967): In seiner "Katholischen Moraltheologie" (Paderborn
(7)1936, 380f, Nr. 470) heißt es: "Notwendig ist die Wassertaufe
zur Erlangung der ewigen Glückseligkeit, wie das Mittel notwendig
ist zur Erreichung des Zweckes. In Ausnahmefällen aber kann sie
ersetzt werden durch die Bluttaufe oder die Begierdetaufe. Die
Bluttaufe besteht darin, daß man für Christus den Tod erleidet.
[...] Die Begierdetaufe besteht in einem Akt der vollkommenen
Liebe und vollkommenen Reue; darin ist wenigstens irgendwie das
Verlangen nach der Taufe eingeschlossen. - Begierde- und Bluttaufe
aber prägen keinen unauslöschlichen Charakter ein. Es bleib auch
immer das Gebot bestehen, die Wassertaufe zu empfangen."
3. Bereits Thomas von Aquin (1225 - 1274) behandelt das Thema
Wassertaufe -Bluttaufe - Begierdetaufe (Summa Theologica 3,66,11f)
und verweist dabei auf viel ältere Autoren wie Augustinus (354 -
430).
4. Das Konzil von Trient (Concilium Tridentinum, 1545 - 1563)
lehrt ausdrücklich, dass die Rechtfertigung nicht möglich ist ohne
die Taufe oder das Verlangen danach (sine lavacro regenerationis
aut eius voto; Denzinger-Schönmetzer (DS), Enchiridion Symbolorum,
Nr. 1524).
5. Im Brevier heißt es zur hl. Märtyrin Emerentiana (23. Januar):
Als sie noch eine Katechumenin (Taufbewerberin) war, wurde sie mit
ihrem eigenen Blut getauft (adhuc catechumena proprio sanguine
baptizata).
6. Canon 1239 im katholischen Kirchenrecht (Codex Iuris Canonici /
CIC, 1917) lautet (Übersetzung Heribert Jone): "§1 Ungetaufte
dürfen nicht kirchlich beerdigt werden. §2 Katechumenen, die ohne
ihre Schuld ohne Taufe sterben, müssen den Getauften
gleichgeachtet werden. §3 Alle Getauften müssen kirchlich beerdigt
werden, sofern ihnen von Rechts wegen die kirchliche Beerdigung
nicht aberkannt ist."
7. Theologische Standardwerke wie Tanquerey, Pohle-Gierens,
Diekamp-Jüssen, Premm usw. nennen weitere Argumente für die Lehre
von der Begierdetaufe und der Bluttaufe.
8. Trotzdem leugnete Leonard Feeney (1897 - 1978) ab 1947
öffentlich die Möglichkeit von Begierdetaufe und Bluttaufe. Das
Heilige Offizium erklärte deshalb die richtige Bedeutung des
Dogmas von der Heilsnotwendigkeit der Kirche (außerhalb der Kirche
gibt es kein Heil - extra ecclesiam nulla salus) und nannte
ausdrücklich auch das Konzil von Trient. Feeney klagte dann das
Heilige Offizium der Häresie an. Feeney wurde 1953 von Papst Pius
XII. exkommuniziert und starb außerhalb der katholischen Kirche
(DS 3866-3873; Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, 8. Auflage,
Regensburg 1971, Nr. 370f).
Später wurde das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der Kirche
ausdrücklich von "Vaticanum 2" (1962 - 1965) geleugnet:
Nichtkatholische Gemeinschaften wurde ausdrücklich als "Mittel des
Heiles" bezeichnet. Somit ist jedes Mitglied der V2-Gruppe ein
Häretiker und deshalb aus der Kirche ausgeschlossen. In der
V2-"Theologie" wird konsequenterweise die Begierdetaufe als
"Hilfskonstruktion" bezeichnet, die nach V2 unnötig ist (cf.
Wolgang Beinert (Hg:), Lexikon der katholischen Dogmatik, Freiburg
1987, Art. Begierdetaufe).
Feeney wurde 1972 offizielles Mitglied der V2-Gruppe und blieb es
bis zu seinem Tode, denn Feeneys Zurückweisung der kirchlichen
Lehre entspricht dem Geist der Rebellion und der Lüge. Obwohl
Feeney wusste, dass seine Gegner keine Häretiker waren (denn
Feeney konnte keine Häresie nachweisen), hat er sie trotzdem als
Häretiker verleumdet. Auch damit war Feeney ein Wegbereiter von
"Vatikanum 2": Obwohl die V2-Gruppe wusste, dass ich kein
Häretiker bin (denn die V2-Gruppe konnte keine Häresie
nachweisen), hat sie mich trotzdem in einem öffentlichen
Strafprozess als Häretiker verurteilt. S. das Falschgutachten von
Thomas Schüller 2014.
Fazit: Wer heute noch die Lehre von Bluttaufe oder Begierdetaufe
als Häresie bezeichnet, handelt faktisch im sog. "Geist des
Zweiten Vatikanischen Konzils".