 01.12.2019 - Adventszeit - Adam,
        Erbsünde und das Menschengeschlecht
 01.12.2019 - Adventszeit - Adam,
        Erbsünde und das Menschengeschlecht
      Pressemeldung
     
    Franz Spirago schreibt (Katholischer Volks-Katechismus, Lingen
    (8)1914, 101f):
    "Wann der erste Mensch erschaffen worden ist, steht nicht genau
    fest; gewöhnlich nimmt man an, daß von Adam bis Christus wenigstens
    4000 Jahre verflossen sind. ... Die Chinesen schreiben sich ein
    60.000 jährige Geschichte zu ... Auch die Wochen des Advents
    scheinen auf 4 tausend Jahre vor Christus hinzuweisen. 40
    Jahrhunderte vor der Ankunft des Erlösers wären nicht ohne
    Bedeutung; denn 40 ist die Zahl der Buße. ... Viele Theologen
    schätzen aber doch das Alter auf des Menschengeschlechtes auf 8 bis
    10 tausend Jahre. (Unter diesen befindet sich der h. Cyprian, der h.
    Beda, der h. Julian von Toledo.)"
    Der hl. Cyprian von Karthago, Bischof und Märtyrer, lebte ca. 200
    bis 258. ebenda), der hl. Beda Venerabilis (d.h. "der Ehrwürdige"),
    Kirchenlehrer, lebte ca. 672 bis 735, der hl. Julian von Toledo,
    Bischof und Metropolit, lebte ca. 642 bis 690. Zwar steht in manchen
    alten Katechismen, dass vor der Geburt Christi das
    Menschengeschlecht 4.000 Jahre bestand, also das Adam 4.000 Jahre
    vor Christus gelebt hatte. Aber diese Aussage war niemals ein Dogma.
    Dogma hingegen ist die Erbsünde, und dieses Dogma ist mit der
    Abstammung des gesamten Menschengeschlechtes von Adam verbunden
    (sog. "Monogenismus"). Papst Pius XII. (Enzyklika "Humani Generis",
    1950) hat ausdrücklich gelehrt:
    Es "verbietet das Lehramt der Kirche nicht, dass in Übereinstimmung
    mit dem augenblicklichen Stand der menschlichen Wissenschaften und
    der Theologie die Entwicklungslehre Gegenstand der Untersuchungen
    und Besprechungen der Fachleute beider Gebiete sei, insoweit sie
    Forschungen anstellt über den Ursprung des menschlichen Körpers aus
    einer bereits bestehenden, lebenden Materie, während der katholische
    Glaube uns verpflichtet, daran festzuhalten, dass die Seelen
    unmittelbar von Gott geschaffen sind. ... Wenn es sich aber um eine
    andere Hypothese handelt, den so genannten Polygenismus, lässt die
    Kirche nicht die gleiche Freiheit. Darum können Gläubige sich nicht
    der Meinung anschließen, nach der es entweder nach Adam hier auf
    Erden wirkliche Menschen gegeben habe, die nicht von ihm, als dem
    Stammvater aller auf natürliche Weise abstammen, oder dass Adam eine
    Menge von Stammvätern bezeichne, weil auf keine Weise klar wird, wie
    diese Ansicht in Übereinstimmung gebracht werden kann mit dem, was
    die Quellen der Offenbarung und die Akten des kirchlichen Lehramts
    über die Erbsünde sagen; diese geht hervor aus der wirklich
    begangenen Sünde Adams, die durch die Geburt auf alle überging und
    jedem einzelnen zu eigen ist."
    In neueren Katechismen (z.B. Konvertiten-Katechismus von Bernhard
    van Acken) werden moderne Theorien zum Alter des Menschengeschlechts
    (weit über hunderttausend Jahre) nicht kategorisch abgelehnt.
    Entscheidend bleibt die Abstammung von Adam.